Know-how Farben (Teil 7): Vier Methoden der Farbumrechnung

Seite 4: Umrechnungsmethoden und Farben

Inhaltsverzeichnis

Hier noch einmal zusammengefasst die Wirkungen der vier Umrechnungsmethoden auf Farben:

Absolut Farbmetrisch: Sofern möglich, werden alle Farben unverändert vom Quell- in den Zielfarbraum übertragen, was bedeutet, dass ihre Lab-Werte unverändert bleiben, auch wenn sich die RGB-Werte dabei ändern. Farben, die außerhalb des Zielfarbraums liegen, werden dabei abgeschnitten ("Gamut-Clipping"), d.h. mit der nächstliegenden Farbe innerhalb des Zielfarbraums wiedergegeben. Diese Umrechnungsmethode ist die einzige farbmetrisch wirklich exakte, hat aber nur für das Proofing Bedeutung.

Relativ Farbmetrisch: Wie bei der absolut farbmetrischen Methode werden die Farben möglichst 1:1 in den Zielfarbraum übertragen, außerhalb liegende Farben abgeschnitten. Weichen die Weißpunkte ab, werden die Farben bei der Relativ Farbmetrischen Umrechnung jedoch an den neuen Weißpunkt angepasst. Dies führt zu Farbverschiebungen (bei abweichender Farbtemperatur) und/oder zu Helligkeitsänderungen (bei abweichender Weißpunkthelligkeit). Aus den in Folge 4 erläuterten Gründen ist diese Weißpunktanpassung jedoch sinnvoll. Bei Farben, die innerhalb des Zielfarbraums liegen, bleibt die Sättigung erhalten.

Perzeptiv: Vorrang hat bei dieser Umrechnunsmethode die Erhaltung der relativen Farbunterschiede, Farbtreue und Sättigung sind zweitrangig. Bei der Konvertierung in einen kleineren Zielfarbraum werden die Farben quasi zusammengepresst. Dies ist die Methode für Sicherheitsbewusste: Die in den Farbdifferenzierungen liegende Detailzeichnung bleibt weitestgehend erhalten, jedoch kann die Strahlkraft der Farben leiden.

Sättigung: Es wird versucht, die Farbsättigung möglichst zu erhalten und den Mangel der rein perzeptiven Umrechnungsmethode dadurch etwas abzumildern. Dies geht allerdings noch stärker auf Kosten von Farbtreue und Original-Helligkeit. Ansonsten arbeitet diese Methode wie Perzeptiv.

In der nächsten und letzten Folge zeigen wir die Wirkung der Umrechnungsmethoden auf Schwarz- und Weißpunkt und auf die Grauachse und lernen die Option Tiefenkompensierung kennen und anwenden. (ssi)