Menschenrechte: IG Metall-Chef fordert von VW, China-Geschäft zu überdenken

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann will, dass sich Volkswagen wegen der Menschenrechtslage mit seinem Engagement in der chinesischen Provinz Xinjiang auseinandersetzt.

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Volkswagen-Chef Diess auf der Auto China 2019 in Shanghai. Auf seinem wichtigstem Markt möchte der Hersteller bis 2028 mehr als die Hälfte von 22 Millionen Batterieautos fertigen.

(Bild: Volkswagen)

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  • dpa

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat an die Volkswagen-Spitze appelliert, sich bald mit dem Engagement des Konzerns in der chinesischen Provinz Xinjiang auseinanderzusetzen. "Wir müssen die Fakten konkret prüfen und auf dieser Basis die Frage beantworten, ob nicht eine Beendigung der Aktivität dort richtig wäre", sagte Hofmann der Braunschweiger Zeitung und den Wolfsburger Nachrichten (Ausgaben vom Freitag). Die chinesische Führung steht wegen ihres Umgangs mit der Minderheit der Uiguren in der Region seit Jahren in der Kritik.

"Im Idealfall strahlen unsere Werte über den Werkszaun hinaus aus und sorgen für positive Effekte", sagte Hofmann. "Falls nein, setzt man sich dem Vorwurf aus, ein Feigenblatt zu sein." Inzwischen gebe es kaum einen Zweifel daran, dass in Xinjiang Menschenrechte verletzt würden. Menschenrechtlern zufolge sind dort Hunderttausende Menschen in Umerziehungslager gesteckt worden.

Ende Mai hatte die Bundesregierung erstmals wegen der Menschenrechtslage in Xinjiang Investitionsgarantien für ein Unternehmen abgelehnt. Betroffen sind vier Anträge auf Verlängerung von Garantien. Einen Firmennamen nannte das Bundeswirtschaftsministerium nicht. Medienberichten zufolge, unter anderem im Spiegel, dürfte es sich um Volkswagen handeln.

(fpi)