Mittwoch: AWS setzt auf neue ARM-Chips, Flugdrohnen inspizieren Bahnstrecken

Amazon mit neuen Cloud-Chips + Flugdrohnen als Bahn-Inspekteure + Cybersicherheit in Berlin + Foto teilen ist teuer + Vodafone-Glasfaser kostenfrei + X leiser

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Laufende Server im dunklen Raum; Mitwoch: Cloud-Upgrade, Gleis-Drohnen, Cyber-Gipfel, Kalender-Copyright, Vodafone-Glasfaser & X-Abschiede

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Neben Nvidias "Grace Hopper" wird Amazons Cloud-Sparte AWS auch die eigenen weiterentwickelten 'Graviton4' für die Cloud und 'Trainium2' für Workloads Künstlicher Intelligenz verwenden. Diese wurden hinsichtlich Performance und Effizienz deutlich aufgebohrt. In Österreich darf die ÖBB Infrastruktur AG Flugdrohnen auch außer Sichtweite fliegen. Das hilft, Bahnstrecken nach Unwettern rasch freizugeben, weil dadurch das übliche Abschreiten der Inspekteure eingespart werden kann. Derweil kamen zum ersten Mal in Deutschland Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sicherheitsexperten auf Einladung des Nationalen Cybersicherheitsrats der Bundesregierung zusammen, um über die "bedrohliche Cybersicherheitslage" und Zuständigkeiten zu diskutieren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Amazon Web Services (AWS) hat die nächste Generation seiner selbst entwickelten ARM-Prozessoren für den Einsatz in der Cloud-Sparte des Konzerns vorgestellt. 'Graviton4' für herkömmliche Cloud-Workloads und 'Trainium2' für das Training von Foundation Models Künstlicher Intelligenz versprechen mehr Leistung und Effizienz, etwa bei maschinellem Lernen. Parallel wird AWS aber auch weiterhin Cloud-Dienste auf Nvidia-Basis anbieten, etwa mit DGX GH200 Rechenbeschleunigern für große KI-Modelle. AWS und Nvidia planen zudem einen KI-Supercomputer aus 16.384 GH200, der der schnellste auf GPUs basierende KI-Supercomputer der Welt sein soll: Amazon setzt in der Cloud auf Nvidias neue Superchips und neue eigene ARM-Chips.

Nach Unwetter, Steinschlag oder ähnlichen Ereignissen müssen Bahnstrecken gesperrt und zu Fuß abgeschritten werden, um sicherzustellen, dass sie sicher befahrbar sind, andernfalls notwendige Aufräumarbeiten einzuleiten. Diese Gleiswanderungen sorgen für Zugverspätungen. In Österreich soll damit Schluss sein: Die ÖBB Infrastruktur AG hat von der Flugsicherung Austro Control die Genehmigung erhalten, Flugdrohnen auch ohne direkten Sichtkontakt des Piloten einzusetzen. Damit ist es nach eigenen Angaben das erste Eisenbahninfrastrukturunternehmen Europas mit einer BLoS-Bewilligung (Beyond Line of Sight): Flugdrohnen gegen Zugverspätungen in Österreich als Europapremiere.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Zum ersten "Berliner Cybersicherheitsgipfel" des Nationalen Cybersicherheitsrats der Bundesregierung kamen am Dienstag etwa 200 Teilnehmer zusammen. Dabei zeigte sich erneut, wie schwer Zusammenarbeit der unterschiedlichen Beteiligten umzusetzen ist. Wie im Koalitionsvertrag vorgesehen wolle das Ministerium dafür sorgen, dass das BSI als Zentralstelle für IT-Sicherheitsvorfälle eine wichtige Funktion erfüllt. Niedersachsen unterstützt das Vorhaben, das BSI zu einer Zentralstelle auszubauen, um gute, institutionalisierte Kooperation zwischen Bundes- und Länderbehörden zu erreichen. Niemand dürfe im Schadensfall lange darüber nachdenken, wer welche Kompetenz hat: Beim Cybersicherheitgipfel wollen fast alle zusammenarbeiten – zu ihren Bedingungen.

Das Posten einer Aufnahme aus einem Spendenkalender mit Aktfotografien und dem Accessoire Badewanne kommt den Installateur Christian Remus teuer zu stehen. Ende 2015 veröffentlichte der Meister auf dem Facebook-Account seines Berliner Sanitärbetriebs ein Bild aus dem künstlerischen Datumsanzeiger 2016 und setzte einen Link auf die zugehörige Projektseite. Das Kölner Landgericht verurteilte ihn daraufhin nach Klage des Fotokünstlers wegen Urheberrechtsverletzung. Das dortige Oberlandesgericht wies die Berufung Anfang August zurück. Die Verfassungsbeschwerde des Klägers hat das Bundesverfassungsgericht nicht zur Entscheidung angenommen. Remus muss damit insgesamt rund 10.000 Euro zahlen: Installateur muss nach Urheberrechtsverletzung knapp 10.000 Euro für Badewannen-Post zahlen.

Vodafone, die Glasfaser-Allianz OXG und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) wollen beim Glasfaser-Ausbau zusammenarbeiten. Ziel der drei Partner sei es, "Glasfaser einfacher und schneller als marktüblich in die Wohnungsimmobilien zu bringen – in die kleinen ebenso wie in die großen", wird der Geschäftsführer von Vodafone Deutschland zitiert. Eine ähnliche Partnerschaft der GdW gibt es bereits seit Mai mit der Deutschen Telekom. Die GdW vertritt Unternehmen, denen rund ein Drittel der deutschen Mietwohnungen gehören: Auch Vodafone will jetzt kostenfreie Glasfaseranschlüsse in Mietwohnungen legen.

Nach den jüngsten Skandalen um Elon Musk und den Kurzmitteilungsdienst X (vormals Twitter) sind die wichtigsten Accounts der großen Hollywood-Studios verstummt und offenbar zur Twitter-Alternative Threads gewechselt. Vorher hatten schon viele namhafte Werbekunden ihre Aktivitäten auf der Plattform eingestellt, weil Anzeigen auf X/Twitter direkt neben antisemitischen Beiträgen ausgespielt wurden. Offenbar haben die größten Accounts der Filmstudios wie Disney oder Paramount seit ungefähr zehn Tagen nichts mehr auf X/Twitter veröffentlicht. Vorher hätten Accounts zu Star Wars oder den Marvel Studios teilweise mehrere Beiträge täglich für die Millionen Follower abgesetzt. Stattdessen seien die Marken zur in Europa nicht verfügbaren Twitter-Alternative Threads von Meta gewechselt, wo auch aktuelle Neuigkeiten geteilt werden: Hollywood-Studios verstummen nach Antisemitismus bei X/Twitter, immer mehr Abschiede.

Auch noch wichtig:

(fds)