Mittwoch: Musk auf Spendensuche für Starlink, Netflix mit Trendwende bei Abos

Spenden für Starlink + Netflix mit mehr Abos + Nikola-Gründer verurteilt + Kooperation von EU & NATA für Kritis + Bilder von Nord Stream + Energiespar-Kommentar

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(Bild: Anton Chernigovskii/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nachdem SpaceX auf die Finanzierung der US-Regierung für Starlink in der Ukraine verzichtet, will Elon Musk eine Spendenmöglichkeit für das Satelliten-Internet in hilfesuchenden Ländern einführen. Doch das genügt den Regierungen nicht. Sie wollen Starlink durch finanzielle Unterstützung vertraglich binden, um die Internetversorgung sicherzustellen. Finanzielle Unterstützung benötigt Netflix nicht, hat der Streaming-Anbieter doch zuletzt wieder mehr zahlende Abos verkauft. Zwar fällt der Gewinn und die Prognose ist durchwachsen, aber der Börsenkurs springt in die Höhe. Derweil ist der Gründer des Elektrolastwagenentwicklers Nikola in den USA wegen Betrugs verurteilt worden. Er habe nur heiße Luft verkauft – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

SpaceX sucht offenbar nach anderen Wegen, um das eigene Satelliten-Internet in der Ukraine zu finanzieren. Auf Twitter erklärte Elon Musk, dass sie eine Spendenmöglichkeit für Starlink einführen werden. Damit könnte Internet auch in Ländern finanziert werden, die auf einen Satelliten-Dienst angewiesen sind, es sich aber nicht leisten können. Doch die USA und die EU trauen Musk nicht und prüfen, ob sie Starlink gegen Zahlung nicht vertraglich zum Internet in der Ukraine verpflichten können: Elon Musk sucht nach Spenden, um Starlink für die Ukraine zu finanzieren.

Gut finanziert zeigt sich Netflix, denn der Streaming-Dienst hat zuletzt wieder mehr Kunden hinzugewonnen als erwartet, nämlich 2,4 Millionen zusätzliche bezahlte Abos. Das Plus von 4,5 Prozent liegt deutlich über der eigenen Prognose als auch der Erwartungen von Finanzanalysten. Nach zwei Quartalen mit Kundenverlusten hat der Streaming-Anbieter also vorerst eine Wende geschafft. Doch obwohl bis Jahresende weitere 4,5 Millionen Kunden neu hinzukommen sollen, dürfte der Quartalsgewinn auf einen Bruchteil zusammenbrechen: Netflix schafft Trendwende, Anleger kaufen Aktien.

Wer Elon Musk für einen Blender hält, hat vielleicht noch nichts gehört von Trevor Milton, Gründer und bis 2020 Chef des Elektrolastwagenentwicklers Nikola. Dieser hat laut Gerichtsurteil in New York Märchen erzählt, um Anleger zu betrügen und sich zu bereichern. Dafür soll er in den Knast. Die Geschworenen haben Milton des Anlagebetruges und des Überweisungsbetruges für schuldig befunden, weil er wiederholt irreführende Angaben über angebliche Errungenschaften Nikolas sowie angeblich verbindliche Fahrzeugbestellungen gemacht hat: Nikola-Gründer wegen Betrugs verurteilt.

Einen koordinierten Ansatz zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit kritischer Infrastrukturen (Kritis) empfiehlt die EU-Kommission. Die Regierungsvertreter der Mitgliedsstaaten sollen den Vorschlag in Bälde im Ministerrat annehmen und umsetzen. Die Initiative, mit der die Kommission vor allem auf die von ihr ausgemachten Sabotageakte gegen die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee reagiert, sieht verstärkte Zusammenarbeit mit "wichtigen Partnern und Nachbarländern" für Kritis-Resilienz vor, nach den Explosionen von Nord Stream: EU soll bei kritischen Infrastrukturen mit der NATO kooperieren.

Sowohl die genaue Ursache als auch Verantwortliche der offenbar sabotierten Gas-Pipelines in der Ostsee sind weiterhin unbekannt, aber Unterwasseraufnahmen einer Drohne zeigen erstmals das Ausmaß der Zerstörung an Nord Stream 1. Während die Ermittlungsbehörden in Schweden und Dänemark ihre Bilder bislang zurückhalten, hat die schwedische Boulevardzeitung Expressen die Schadstelle im Meer per Unterwasserdrohne filmen lassen. Die Aufnahmen in 80 Metern Tiefe zeigen erhebliche Schäden an Nord Stream 1: So sieht es am Boden der Ostsee aus.

Die sabotierten Gas-Pipelines sind nur ein Teil der aktuellen Energiekrise, die Andreas Wilkins zu einem Kommentar veranlasst haben: Atomkraftwerke sollen länger laufen, Kohlekraftwerke werden aus der Reserve geholt. Wir gehen einem Abgrund aus dem Weg und steuern auf einen anderen zu. Dabei sollten wir nicht nur mit dem Finger auf andere oder die Entscheidungsträger deuten, sondern bei sich selbst anfangen: Wir! Müssen! Sparen! – Jetzt! Ein Kommentar zur Energiekrise.

Auch noch wichtig:

(fds)