Montag: OpenAI als Microsoft-Konkurrent, KI-Kollaps durch KI-Trainingsdaten

SearchGPT macht OpenAI zum Wettbewerber + KI-Modelle sabotieren sich selbst + Tesla-Ausbau auf Eis + Sauerstoffproduktion in der Tiefsee + 20 Jahre "I, Robot"

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Roboter und Jugendlicher mit Büchern auf Sofa; Montag: OpenAI-Marktposition, KI-Selbstzerstörung, Tesla-Ausbaubremse, Tiefsee-Sauerstoff & I-Robot-Jubiläum

(Bild: Stock-Asso/ Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nachdem OpenAI eine eigene KI-Suchmaschine testet, listet Microsoft die ChatGPT-Entwickler nun als Wettbewerber neben Google und Meta. Man bleibe aber Partner, betont das KI-Startup. Schließlich hat Microsoft Milliarden in OpenAI gesteckt und arbeitet vor allem im Cloud-Geschäft eng mit der KI-Firma. Beide Partner sollten sich aber Gedanken über das Training von KI-Modellen machen, denn Forscher fanden heraus, dass sich KI-Modelle selbst sabotieren, indem sie KI-generierte Daten zum Training verwenden. Sie produzieren dann immer mehr Müll, denn aufgrund des Mangels an neuen Quellen komme es zum Modellkollaps, eine Art KI-Rinderwahnsinn. Derweil sinkt die Nachfrage nach E-Autos und vor Teslas Haustür in Grünheide protestieren Bürgerinitiativen und Umweltschützer. Deshalb will Tesla mit dem Ausbau seines Werks erstmal abwarten, denn die Planung Anfang des Jahres prognostizierte ein deutlich stärkeres Wachstum, das sich nicht eingestellt hat – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft und OpenAI sind enge Partner. Der Software- und Cloud-Konzern hat Milliarden in die Entwickler Künstlicher Intelligenz (KI) investiert, um sich exklusiven und frühen Zugang zu den von OpenAI entwickelten KI-Technologien zu sichern. Cloud-KI von OpenAI ist ausschließlich bei Microsofts Azure zu bekommen. Doch mittlerweile führt Microsoft OpenAI als einen Wettbewerber auf – neben langjährigen Konkurrenten wie Amazon, Apple, Google und Meta. Denn OpenAI hat mit SearchGPT eine eigene KI-Suchmaschine ins Rennen geschickt, die direkt in ChatGPT integriert ist. OpenAI betont, dass sich dadurch nichts an den Beziehungen zu Microsoft ändert: Microsoft betrachtet OpenAI jetzt als Konkurrenten bei KI und Internet-Suche.

Verbinden dürfte Microsoft und OpenAI die gemeinsame Sorge, dass KI-Modelle an sich selbst ersticken könnten. Sie könnten völlig dysfunktional werden, wenn sie mit Daten gefüttert werden, die selbst KI-generiert sind. Dieses Szenario spielten Forscher einer US-Universität durch, die generative Bilderzeugung nutzten, um das Problem nachvollziehbar zu visualisieren. Die Forscher wiesen in der Studie nach, dass die generierten Bilder nach einigen Iterationen der zugrundeliegenden Modelle schlechter werden, wenn die KI-generierten Bilder selbst zum Training neuer KI-Generationen benutzt werden. Statt Modellkollaps nennen sie es "Model Autophagy Disorder" (MAD) in Anlehnung an den Rinderwahnsinn: KI-Kollaps droht wegen KI-generierter Trainingsdaten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Protest, Produktionsstillstand, Probleme am Markt: US-Elektroautobauer Tesla fährt in diesem Jahr in Deutschland gegen wachsende Widerstände an. Das Unternehmen hält zwar grundsätzlich an den Ausbauplänen für seine einzige europäische Fabrik in Grünheide bei Berlin fest. Aber wegen der schwierigen Marktlage ist der Zeitplan völlig offen. "Wir gehen fest davon aus, dass der Markt wieder anziehen wird. Es ist sicherlich eine Frage, wie schnell und wann", sagte Werksleiter André Thierig und betonte: "Wir werden nicht mehrere Milliarden für den Ausbau der Fabrik in die Hand nehmen, ohne dass die Signale ganz klar sind, dass das vom Markt auch abgefragt wird." Damit legt Tesla den Ausbau des Werks in Grünheide auf Eis.

Forschende haben in der Clarion-Clipperton-Zone, einem Gebiet in rund 4000 Metern Tiefe im Pazifischen Ozean, eine unerwartete Form der Sauerstoffproduktion nachgewiesen. In ihrer Studie nennen sie diese Form "Dark Oxygen" oder "Dunklen Sauerstoff", weil er in einer Umgebung erzeugt wird, in der aufgrund völliger Dunkelheit keine Photosynthese stattfinden kann. Experimente am Tiefseeboden zeigten einen Anstieg des Sauerstoffgehalts innerhalb von knapp zwei Tagen. Diese Entdeckung stellt bisherige Annahmen über die Prozesse in der Tiefsee infrage und könnte weitreichende Folgen für das Verständnis der Anfänge aeroben Lebens in marinen Ökosystemen haben: Laut Tiefseeforschung produzieren metallische Knollen "dunklen Sauerstoff".

Im Jahr 2035 gehören Roboter mit künstlicher Intelligenz zum Alltag. Nur ein paranoider Cop (Will Smith) will dem Frieden nicht trauen. Das ist die Welt von "I, Robot", der vor 20 Jahren in die Kinos kam. Zu Isaac Asimovs berühmter Geschichtensammlung hat der Science-Fiction-Kracher allerdings nur losen Bezug. Zeitgenössische Kritiker waren nicht sonderlich beeindruckt, Asimov-Fans noch weniger, doch an der Kinokasse war der Film durchaus erfolgreich. Das Thema KI hat seitdem nur an Brisanz gewonnen. Immerhin ist "I, Robot" weitaus besser als sein Ruf (Tomatometer: 57 Prozent). Hochspannend ist in jedem Fall die Geschichte seiner Entstehung vor über 20 Jahren: "I, Robot" war im Kino ein Hit, für Asimov-Fans ein Affront.

I, Robot – Schlüsselszenen (12 Bilder)

In den StraĂźenszenen laufen gerenderte Roboter und echte Menschen ĂĽberzeugend durcheinander. (Bild: 20th Century Studios)

Auch noch wichtig:

(fds)