Montag: Starlink-Revision, All-Kollisionen, Nahverkehr-Roboter & Tesla-Bedenken

Starlink mit neuen Satelliten & mehr Beinahe-Kollisionen + Betreutes autonomes Fahren + Umweltverbände gegen Tesla-Gigafactory + Brandgefahr bei Chevrolet Bolt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Erde mit Satelliten

(Bild: CG Alex/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Während Experten durch die zunehmende Zahl von Erdtrabanten vor Kollisionen im Orbit warnen, die Kettenreaktionen nach sich ziehen könnten, plant SpaceX für das Starlink-Internet bereits die nächste Generation seiner Satelliten, die leistungsfähiger sein und vom Starship gestartet werden sollen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX bereitet die zweite Generation seiner Kommunikationssatelliten für sein globales Satelliteninternet vor. Das "Gen2 System" soll das bisherige Starlink-Satellitennetzwerk ergänzen, aber jeder neue Himmelskörper ist schwerer und leistungsfähiger als die erste Generation. Für den Transport der Satelliten nächster Generation für Starlink-Internet sieht SpaceX sein neues Starship vor, das mehr und schwerere Lasten pro Start ins All befördern kann als die bisher genutzte Falcon 9 Rakete.

Die bisherigen Starlink-Satelliten von SpaceX sind nach Angaben von Experten noch vor dem Start der zweiten Generation bereits an rund 50 Prozent der Beinahezusammenstöße im Erdorbit beteiligt. Pro Woche sind es demnach bereits deutlich über 3000 solcher Ereignisse. Und es werde zwangsläufig mehr werden. Obwohl es dabei um Passagen von Satelliten in weniger als einem Kilometer Entfernung voneinander geht, werden die "Beinahe-Kollisionen" wegen Starlink als drastisch bezeichnet, denn die Zahl hat sich seit dem Starlink-Aufbau verdoppelt.

Auch auf der Erde geht die Entwicklung von Transportmitteln weiter, nämlich des Automobils zum autonomen Fahrzeug. Aber selbst nach heutigem Wissens- und Erprobungsstand nennt niemand mehr Termine. Aussichtsreicher ist der Weg über ein neu gedachtes Mobilitätskonzept. Denn das autonome Fahren kommt zwar in Kürze, aber anders als gedacht: nicht als KI-Prothese des privaten Pkw, sondern als neues Verkehrssystem für Güter und Personen. Missing Link: Die sind ja schon da! Betreutes autonomes Fahren machts möglich.

Ein Teil des neuen Mobilitätskonzepts ist die Elektrifizierung und Tesla einer der Vorreiter. Mehrere Umweltverbände sehen aber auch die jüngsten Pläne des US-Elektroautobauers für seine Fabrik in Grünheide bei Berlin kritisch. Die Beurteilung der geplanten Batteriefabrik in den neuen Antragsunterlagen für die Genehmigung sei nach Angaben der Grünen Liga schwierig, "weil alles geschwärzt ist". Die Frist für Einwände gegen neue Tesla-Anträge ist abgelaufen, aber Umweltverbände haben Bedenken gegen neue Tesla-Pläne zur Gigafactory in Grünheide.

Ein Problem mit Batterien hat auch der US-Autohersteller General Motors und weitet sein Rückrufprogramm für das E-Auto Chevrolet Bolt auf sämtliche gebauten Exemplare aus. Aus einem "Höchstmaß an Vorsicht" ruft GM nun auch die ab 2019 gebauten und international verkauften Modelle zurück, um die Batterien zu tauschen. Betroffen seien weitere rund 73.000 Fahrzeuge, nachdem zuvor bereits 69.000 von 2017 bis 2019 produzierten Bolts mehrfach in die Werkstatt gerufen wurden. Durch Brandgefahr tauscht General Motors Batterien bei allen Chevrolet Bolt.

Im Lkw-Bereich schreitet die Elektrifizierung ebenfalls voran und der Lastwagenhersteller Daimler Truck zeigt sich zuversichtlich, die herkömmliche Dieseltechnologie bei Lkw in der EU schneller als politisch angepeilt zu überwinden. Man strebe an, die CO2-Emissionen für die eigene Lkw-Flotte bis 2030 schon deutlicher zu reduzieren, als es die Staatengemeinschaft verlange, heißt es. Laut Daimler-Truck-Vorstand entscheidet sich der Umstieg aber an der Mithilfe der Politik, damit Diesel-Lkw in Europa rasch aus der Mode kommen.

Auch noch wichtig:

  • Die Lücken sind bekannt, Patches da – trotzdem sind tausende Exchange-Server angreifbar. Nun rollt eine massive Angriffswelle auf ungepatchte Exchange-Server, die die Schwachstellen ausnutzt.
  • Die jedes Jahr im August stattfindende Fachkonferenz der Halbleiterbranche, die Hot Chips 2021, begann gestern und läuft noch bis zum morgigen Dienstag.
  • Heute vor 75 Jahren wurden die in der britischen Besatzungszone liegenden preußischen Provinzen aufgelöst und das Land Nordrhein/Westfalen gebildet. Auch die Provinzen Hannover und Schleswig-Holstein wurden an diesem Tag zu Ländern.

(fds)