Nach Unfall: Waymo beginnt Rückrufaktion wegen Software-Update

Der Robotaxi-Betreiber Waymo hat nach einem Unfall der zuständigen US-Behörde eine freiwillige Rückrufaktion angezeigt. Betroffen ist das ADS.

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Ein Robotaxi von Waymo vor einem Fußgängerüberweg.

(Bild: Waymo)

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Nach einem weiteren Unfall im Mai mit einem selbstfahrenden Auto in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona, den Waymo auf fehlerhafte Karten und Codes zurückführt, hat das Unternehmen nun mit einer freiwilligen Rückrufaktion begonnen. Der Rückruf betrifft die Software des automatisierten Fahrsystems (Automated Driver System – ADS). Waymo hat den Rückruf an die zuständige Behörde US National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) gemeldet.

Wie ein Waymo-Sprecher gegenüber "The Register" bestätigte, war ein Unfall am 21. Mai mit einem fahrerlosen Waymo-Robotaxi der Auslöser für die Rückrufaktion. Das Fahrzeug war in einer Gasse in Phoenix unterwegs und hielt an, um einen Fahrgast aufzunehmen. Dabei fuhr das Auto mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 mph, knapp 13 km/h, gegen einen hölzernen Telefonmast, den das System offenbar übersehen hatte. Laut Waymo sei es dabei nur zu geringen Schäden gekommen, Personen wurden nicht verletzt.

Das Software-Update des ADS, das im Zuge der Rückrufaktion durchgeführt werden soll, wird weitere Unfälle dieser Art vermutlich beheben. Jedenfalls ist es das erklärte Ziel Waymos. Die NHTSA-Untersuchung dieses Vorfalls dauert derzeit noch an. In einem Brief des NHTSA Office of Defects Investigation (ODI) an Waymo dieser Woche wird dieser Unfall zwar nicht explizit erwähnt, die Behörde bemängelt jedoch, dass es bereits mehrere "Kollisionen mit deutlich sichtbaren Objekten" durch Waymos-Robotaxis gegeben hätte, die ein "kompetenter Fahrer" vermieden hätte. Die Unfälle hätten sich zwar in Personennähe ereignet, verletzt wurde jedoch niemand dabei. Welche Schlüsse die NHTSA daraus ziehen wird, ist derzeit noch unklar.

Die Rückrufaktion von Waymo ist nicht die erste in diesem Jahr. Bereits im Februar 2024 hatte Waymo einen Rückrufbericht an die NHTSA eingereicht. Damals war ein selbstfahrendes Waymo-Taxi mit einem rückwärtsgerichteten Pickup zusammengestoßen. Er soll unsachgemäß abgeschleppt worden sein, hieß es damals von Waymo, sodass die Software des Robotaxis den Fahrweg falsch berechnete.

Waymo betont, die Robotaxis sicherer machen zu wollen, die in San Francisco und Arizona derzeit im Einsatz sind und gänzlich ohne Fahrer auskommen. Über 50.000 Fahrten würden mit den autonomen Waymo-Taxis pro Woche durchgeführt.

(olb)