Porsche will Varta seine Elektroautobatteriesparte V4Drive abkaufen
Porsche befindet sich mit Varta in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive, teilt der Akkuhersteller heute mit.
- dpa
Die Porsche AG plant, dem angeschlagenen Varta-Konzern sein Geschäft für Elektroautobatterien abzukaufen. Derzeit befänden sich beide Unternehmen in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment in die Varta-Tochter V4Drive, teilte Varta in Ellwangen mit. Hierzu hätten die Firmen bereits eine unverbindliche Absichtserklärung geschlossen. Zunächst soll die Varta-Tochter ausgelagert werden, dann würde sich die Volkswagen-Konzernmarke Porsche über eine Kapitalerhöhung beteiligen. Finanzielle Details nannte Varta nicht. Ob das Geschäft zustande kommt, hängt laut Varta noch von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem einer eingehenden Prüfung der Bücher durch Porsche.
Varta sucht Möglichkeiten für Umbau
Vartas Geschäfte laufen nicht mehr rund. Derzeit lässt der Konzern sein bestehendes Sanierungsgutachten aktualisieren (sogenanntes IDW-S6-Gutachten). Darin sollen die Möglichkeiten für einen grundlegenden Umbau und daraus folgende Finanzierungsmaßnahmen untersucht werden. Die Elektroautobatterie unter dem Namen V4Drive sollte Varta neue Geschäftschancen in der Elektromobilität eröffnen. Lange war bereits spekuliert worden, dass Porsche ein erster Kunde für die Batteriezellen von Varta sein dürfte.
Porsche denkt E-Mobilität ganz groß
Der Sportwagenhersteller sucht Partner für eine eigene Batteriezellproduktion. Laut früheren Angaben plant Porsche in den kommenden Jahren den Aufbau einer Produktion im Umfang von 10 bis 20 Gigawattstunden Zellkapazität jährlich. Das würde rechnerisch für 200.000 Autos mit einer Batteriekapazität von 100 Kilowattstunden reichen. Porsche verkaufte 2023 rund 320.000 Autos, der Großteil besteht aber noch aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Für 20 Gigawattstunden seien Investitionen von zwei bis drei Milliarden Euro nötig, hieß es. Dafür will sich Porsche Partner suchen. Wo eine solche Zellproduktion entstehen würde, ist noch nicht klar. Porsche will zudem auch mit der Batteriefirma der Konzernmutter Volkswagen namens PowerCo zusammenarbeiten.
Lesen Sie auch
(fpi)