Samsung erwartet auf absehbare Zeit keine Erholung im DRAM-Geschäft

Anders als viele Konkurrenten hat der weltgrößte DRAM-Hersteller bisher nicht mit gedrosselter Produktion auf den anhaltenden Preisverfall der Speicherchips reagiert. Nun schraubt aber auch Samsung seine Absatzerwartungen im DRAM-Geschäft zurück.

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Anders als viele Konkurrenten hat der weltgrößte DRAM-Hersteller bisher nicht mit gedrosselter Produktion auf den anhaltenden Preisverfall der Speicherchips reagiert. Nun schraubt aber auch Samsung seine Absatzerwartungen im DRAM-Geschäft zurück, berichtet das Wall Street Journal. "Das Schlimmste steht uns noch bevor", kommentierte Woosik Chu, Executive Vice President Investor Relations bei Samsung, anlässlich der Bekanntgabe der neuen Prognosen.

Anstatt einer Steigerung der DRAM-Verkaufszahlen ("Bit Growth") von rund 100 Prozent für das laufende Geschäftsjahr geht der südkoreanische Konzern nun nur noch von einem Plus von etwa 90 Prozent aus. Damit lege endlich auch Samsung eine realistischer Einschätzung der Marktentwicklung an den Tag, betonte Min-Hee Lee, Analyst bei Dongbu Securities: "Das ursprüngliche Ziel, die DRAM Bit Growth verdoppeln zu wollen, war völlig überzogen." Auf den Umsatzrückgang im Zuge des anhaltenden Preisverfalls hatten zahlreiche DRAM-Hersteller mit gedrosselter Produktion reagiert – darunter beispielsweise Elpida, Powerchip Semiconductor (PSC) und die Nummer zwei der Branche, Hynix.

Hart getroffen von der Krise wurde der amerikanische Hersteller Micron, der nach Verlusten in Milliardenhöhe die Entlassung von rund 2700 Mitarbeitern ankündigte und zudem seine Fertigungskapazitäten zurückfahren will. Auch die Infineon-Tochtergesellschaft Qimonda trennt sich von Tausenden Angestellten und plant den Ausstieg aus der 200-mm-Fertigung. Zudem verkaufte Qimonda seine Beteiligung am Joint Venture Inotera an Micron. Unterdessen ist ein Ende der Krise nicht absehbar. Samsung-Manager Chu erwartet frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2009 eine Besserung – und auch das sei mehr ein Wunsch, als eine realistische Einschätzung. Während Samsung am Investitionsvolumen von 12,5 Billionen Won (rund 9,56 Milliarden US-Dollar) für das laufende Jahr festhalte, wolle der Konzern sein künftiges Budget den Marktgegebenheiten anpassen – ohne jedoch zu riskieren, gegenüber Wettbewerbern ins Hintertreffen zu geraten.

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