Elektroautos: BASF zögert mit Investitionen in Batterietechnik

BASF kündigt an, sich wegen einer geringeren Nachfrage nach E-Autos mit Investitionen in sein Batteriegeschäft vorerst stärker zurückhalten zu wollen.

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Ladeanschluss Elektroauto

Der Absatz von Elektroautos steigt auf einigen Märkten nicht wie von der Industrie erhofft.

(Bild: Pillau)

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Von
  • dpa

Der Chemiekonzern BASF will aufgrund der in Europa und den USA derzeit geringeren Nachfrage nach Elektroautos weniger Geld in seine Batteriesparte stecken. "Wir sind zuversichtlich, dass sich der Trend zu Elektrofahrzeugen fortsetzen wird und Batteriematerialien weiterhin eine bedeutende Wachstumschance für die chemische Industrie darstellen", sagte der neue BASF-Chef Markus Kamieth. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen habe sich außerhalb Chinas deutlich verlangsamt. Eine Reihe von Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf Elektromobilität basieren, reagierten daher ähnlich. Unter anderem kooperiert der Chemieriese seit 2021 mit Porsche.

In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen globale Produktionskapazitäten für Kathodenmaterialien in den wichtigsten Märkten für Elektroautos aufgebaut. Jetzt sollen die bestehenden Kapazitäten weiter ausgebaut und ausgelastet und das Risiko weiter reduziert werden. "Wir halten an unserem vorsichtigen Ansatz fest, neue Kapazitäten nur dort zu schaffen, wo wir längerfristige Abnahmeverträge mit etablierten Zellherstellern abgeschlossen haben".

Kürzlich hatte der weltgrößte Chemiekonzern bereits angekündigt, den Plan zum Bau einer eigenen Produktionsanlage für Nickel-Kobalt mit dem französischen Bergbaukonzern Eramet nicht weiterzuverfolgen. Kamieth begründete dies mit den Entwicklungen auf dem Nickelmarkt, der sich in den vergangenen Jahren erheblich verändert habe. Die Lieferoptionen hätten sich weiterentwickelt und damit auch der Zugang der BASF zu Nickel in Batteriequalität. Darüber hinaus habe das Management beschlossen, das groß angelegte Raffinerieprojekt für das Batterierecycling in Tarragona in Spanien zu pausieren, bis Zellkapazitäten aufgebaut sind und die Nachfrage nach Elektroautos in Europa wieder steigt.

Die bislang dominierende Zellchemie mit einer Kathodenmischung aus den Materialien Nickel, Mangan und Kobalt bekommt zudem Konkurrenz von der gĂĽnstigeren, robusteren und sichereren Bauart mit Lithium-Eisenphosphat. Der bislang prognostizierte Bedarf an Nickel, mit dem die Hersteller bisher planten, liegt vor diesem Hintergrund zu hoch.

(fpi)