Studie: Deutscher Automarkt bleibt unter Vorkrisen-Niveau

Material und Energie verteuern die Autos, Homeoffice und E-Bike kosten Kunden, ein Teil des Markts breche der Branche dauerhaft weg. Das besagt eine Studie.

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E-Bikes, wie dieses Lastenrad von Riese & Müller (Test) beginnen den Autoherstellern Kunden wegzunehmen, sagt eine Studie.

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

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Von
  • dpa

Autohersteller, Händler und Werkstätten in Deutschland müssen sich laut einer Studie des Finanzdienstleisters S&P Global auf dauerhaft niedrigere Verkaufszahlen einstellen. "Weder der deutsche Markt noch die anderen großen europäischen Märkte kehren in den nächsten Jahren auf ihr Vorkrisenniveau zurück", sagte der S&P-Global-Branchenexperte Martin Benecke der Automobilwoche. "Ich gehe davon aus, dass der deutsche Markt dauerhaft auf etwa drei Millionen Neuzulassungen sinken wird. Eher noch weniger."

In den Jahren vor der Covid-19-Pandemie lagen die Zulassungszahlen zwischen 3,2 und 3,6 Millionen Autos, im vergangenen Jahr nur noch bei 2,6 Millionen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden in Deutschland laut Branchenverband VDA lediglich 1,4 Millionen Neufahrzeuge zugelassen, 11 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und 34 Prozent weniger als 2019.

Steigende Material- und Energiekosten verteuerten die Autos. "Es zeichnet sich ab, dass die Preise dauerhaft höher bleiben", sagte Benecke. Zudem seien die Verbraucher verunsichert. "Nicht jeder wird sich künftig noch einen Zweit- und Drittwagen leisten können und wollen", sagte Benecke. Mit dem Trend zu Homeoffice und E-Bike reiche auch vielen Familien ein Fahrzeug. Ein Teil des Markts breche der Branche dauerhaft weg.

(fpi)