Telekom-Prozess: Ron Sommer soll aussagen
Der ehemalige Vorstandschef des Telekommunikationsriesen soll heute zur milliardenschweren Übernahme des US-Anbieters VoiceStream im Jahr 2000 aussagen.
Der frühere Telekom-Vorstandsvorsitzende Ron Sommer soll am heutigen Montag ab 10 Uhr im Frankfurter Musterprozess um den dritten Börsengang der Deutschen Telekom aussagen. Einziges vom Gericht zugelassenes Beweisthema sind die Umstände des Erwerbs des US-Mobilfunkanbieters VoiceStream im Sommer 2000. Die Telekom hatte den laut Geschäftsbericht rund 39 Milliarden teuren Deal am 25. Juli 2000 mit einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt gemacht. Die klagenden Aktionäre vermuten, dass das riskante und im Nachhinein äußerst verlustreiche Geschäft bereits zur Veröffentlichung des Verkaufsprospekts am 26. Mai 2000 beziehungsweise zum Ende der Zeichnungsfrist am 16. Juni 2000 beschlossen war.
Die rund 16.000 Kleinanleger verlangen von dem Unternehmen Schadensersatz für die erlittenen Kursverluste, weil sie sich vom Börsenprospekt getäuscht fühlen. Der VoiceStream-Deal ist der zentrale Angriffspunkt neben der angeblich fehlerhaften Bewertung der Telekom-Immobilien in den Konzernbilanzen. Das Gericht hat aber bereits in der vergangenen Woche vorläufig zu erkennen gegeben, dass es das Vorgehen der Telekom in der Immobilienfrage für rechtens hält.
Der 58 Jahre alte Sommer war sieben Jahre lang Chef der Deutschen Telekom AG und ist der erste von zwölf bis Ende April geladenen Zeugen. Ob aufgebrachte Aktionäre am Verhandlungsort auf Sommer warten, ist unklar. Zum Prozessauftakt in der vergangenen Woche war nur eine betroffene Kleinaktionärin erschienen.
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(dpa) / (vbr)