Telekom gliedert Technikzentren von T-Home aus

Die Deutsche Telekom AG setzt ihren Konzernumbau fort und gliedert zum 1. Dezember auch die Mitarbeiter der Technikbereiche von T-Home (Breitband/Festnetz) in eine Niedriglohn-Servicegesellschaft aus. Betroffen sind 6000 Beschäftigte.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Deutsche Telekom setzt ihren Konzernumbau und Sparkurs fort und gliedert nun auch die Mitarbeiter der Technikbereiche von T-Home (Breitband/Festnetz) aus. Zum 1. Dezember würden die Technikzentren in die Service-Gesellschaft Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH überführt, teilten Timotheus Höttges, Vorstand T-Home, Sales & Service, und Telekom-Bereichsvorstand Technik, Friedrich Fuß, den Mitarbeitern am heutigen Donnerstag per E-Mail mit. Lediglich der Technikbereich der T-Home-Zentrale verbleibe aus gesellschaftsrechtlichen Gründen in der Deutschen Telekom AG.

Den rund 6000 Beschäftigten der Technikzentren wurde bei dieser Gelegenheit auch offenbart, dass sie künftig länger arbeiten müssen und weniger verdienen. Sie erwartet eine Wochenarbeitszeit von 38 Stunden und ein "moderater Gehaltsverzicht" – die Bedingungen ergeben sich aus dem im vergangenen Sommer mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di abgeschlossenen Service-Tarifvertrag, der unter anderem eine Senkung der Grundgehälter in drei Stufen bis 2010 vorsieht. Im Gegenzug verzichtet die Telekom auf betriebsbedingte Kündigungen bis zum Jahr 2012.

Die Deutsche Telekom AG, die in den ersten sechs Monaten 2008 ein Betriebsergebnis von 4,166 Milliarden Euro und einen Überschuss von 1,607 Milliarden Euro (plus 22,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) erwirtschaftete, begründet die Überführung der Technikbereiche von T-Home in die Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH mit einem "anhaltend starken Wettbewerb und dem damit einhergehenden Preisdruck". Das Unternehmen sehe sich gezwungen, die Vergütungs- und Arbeitssysteme aus wirtschaftlichen Gründen anzugleichen.

Als Vorteile der Maßnahme, die von der Telekom als "Integration" bezeichnet wird, stellen die Manager eine "Bündelung der unternehmerischen Verantwortung für die Technik" und die "Realisierung von Synergien" heraus. Auch würden "kulturelle Spannungsfelder" abgebaut und "eine einheitliche, wettbewerbsfähige Personalpolitik" geschaffen. "Uns ist klar, dass dies mit Einschnitten für alle betroffenen Mitarbeiter verbunden ist. Eine Alternative gibt es allerdings nicht", stellen Höttges und Fuß am Ende der E-Mail an die Mitarbeiter klar.

Zuvor hatte die Telekom bekannt gegeben, dass sie rund zwei Drittel ihrer Callcenter in Deutschland schließen und sich nur noch auf 24 Standorte konzentrieren will. Den betroffenen 8000 Mitarbeitern soll Unternehmensangaben zufolge an anderer Stelle ein gleichwertiger Arbeitsplatz angeboten werden. ver.di kritisierte die ankündigten Maßnahmen der Telekom unterdessen scharf und kündigte Widerstand an. "Wir werden nun alle möglichen Maßnahmen prüfen, das kann auch ein neuer Arbeitskampf sein", erklärte der zuständige Gewerkschaftsvertreter Ado Wilhelm.

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(pmz)