Tollkühne Männer in ihren fliegenden Dosen: Die Apollo-Mondmissionen

Seite 3: Die ersten Tests: Apollo 4, Apollo 5, Apollo 6

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Nach der Apollo-1-Katastrophe gab es erst einmal eine Pause und Tests mit unbemannten Apollo-Kapseln (bei den Apollo-Missionen ist "bemannte Raumfahrt" auch immer noch ein passender Begriff - bei den Apollo-Besatzungen gab es keine einzige Frau). Auch die Nummerierung wurde geändert: Apollo 2 und Apollo 3 gab es nicht, der erste Test einer Apollo-Kapsel mit der Saturn-V-Trägerrakete war Apollo 4: Der Flug startete am 9. November 1967, der erste Start vom Kennedy Space Center der NASA

Der Start von Apollo 4

(Bild: NASA)

Mit Apollo 5, das nach einigen Verzögerungen am 22. Januar 1968 startete, wurden Tests mit dem Apollo Lunar Modul (Mondlandefähre, das Modul von Apollo 11 trug den Namen Eagle) durchgeführt. Als Trägerrakete kam noch eine Saturn IB zum Einsatz. Ausprobiert wurden Auf- und Abstieg der Fähre sowie ein Notabbruch der Landung.

Reibungslos funktionierte das alles nicht: Das Triebwerk der Fähre machte beim Abstieg Probleme. Übrigens verliefen auch die Tests mit dem Fähren-Simulator Lunar Landing Research Vehicle auf der Erde nicht sehr vielversprechend: Von fünf Fähren-Simulatoren verunglückten drei so schwer, dass sie zerstört wurden. Die Astronauten, die in den Simulatoren die Landung auf dem Mond trainieren sollten, konnten sich aber mit dem eingebauten Schleudersitz retten – unter ihnen Neil Armstrong, der später als Kommandant von Apollo 11 der erste Mensch auf dem Mond war.

Apollo 5: Die Mondfähre wird für den Testflug auf eine Saturn IB montiert

(Bild: NASA)

Apollo 6 schließlich war der finale Test von Saturn-V-Rakete und Apollo-Raumkapsel noch ohne Besatzung; auch die Translunare Injektion wurde schließlich ausprobiert. Mit der zweiten Zündung der dritten Raketen sollte die Kapsel aus der Erdumlaufbahn heraus beschleunigt werden.

Apollo 6 auf der Saturn V wird von der Montagehalle zur Startrampe 39-A des Kennedy Space Center transportiert

(Bild: NASA)

Es gab massive Probleme, unter anderem sorgten heftige Vibrationen bei Abbrennen der ersten Stufe dafür, dass Versorgungsleitungen rissen; in der Folge schalteten Triebwerke der zweiten Stufe ab. Die erreichte Umlaufbahn entsprach daher nicht dem geplanten Orbit. Die zweite Zündung der dritten Stufe für die translunare Injektion misslang ebenfalls. Im Prinzip wiederholte Apollo 6 damit den Testflug von Apollo 4.

Trotz der Probleme, die bei Apollo 6 auftraten, beschloss die NASA, dass es nun genug sei mit unbemannten Testflügen.