Trend auf dem Automarkt: Elektroautos stärker gefragt
Elektroautos verkaufen sich immer besser, obwohl die Förderung reduziert, Wartezeiten lang und günstige Modelle die Ausnahme sind.
- dpa
Die Bedingungen für einen massenhaften Absatz von Elektroautos sind nicht gerade günstig. Im Januar wurde die Förderung beim Kauf massiv reduziert. Auf einige besonders beliebte Modelle müssen Interessenten vielen Monate warten, weil die Hersteller mit der Produktion nicht mehr hinterherkommen. Dazu sind tatsächlich preiswerte Elektroautos noch immer Mangelware. Trotz dieser Hindernisse steigt ihr Anteil: Im April wurden in Deutschland 29.740 Elektroautos neu zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilt.
Wachstum gewinnt an Kraft
Das waren demnach mehr als 34 Prozent mehr als im selben Monat des Vorjahres. Der Anteil reiner Elektrofahrzeuge an allen Neuzulassungen lag im vergangenen Monat bei 14,65 Prozent. Zu Beginn des Jahres hatte die Nachfrage vorübergehend etwas nachgelassen, was auch an vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember 2022 lag. "Jetzt erholen sich Elektroautos wieder, das Wachstum gewinnt an Kraft", meint Peter Fuß, Partner beim Beratungsunternehmen EY. Gleichwohl seien auch die derzeitigen Fördertöpfe endlich. Ab dem kommenden Jahr schrumpften die Summen erneut. Für gewerbliche Käufer gebe es ab September gar keine Förderung mehr. "Der Elektroautomarkt muss also zunehmend auf eigenen Beinen stehen. Die Erfahrung aus anderen Ländern zeigt, dass zumindest derzeit noch staatliche Subventionen einen erheblichen Anteil am Erfolg von E-Autos haben", glaubt Peter Fuß.
Auch Verbrenner legen zu
Auch Benziner und Dieselautos legten beim Absatz im vergangenen Monat im Vorjahresvergleich wieder zu. Bei Benzinantrieben lag der Zuwachs bei den Neuzulassungen laut KBA bei knapp 18 Prozent im Vergleich zum April 2022. Beim Diesel fiel das Wachstum mit knapp 3 Prozent geringer aus. Insgesamt wurden im vergangenen Monat in Deutschland 202.947 Pkw erstmals zugelassen. Das waren 12,6 Prozent mehr als im April des Vorjahres. "Wir erwarten auch für das gesamte zweite Quartal einen deutlichen Zuwachs", sagte der Präsident des Verbands Internationaler Kraftfahrzeughersteller, Reinhard Zirpel. "Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bestmarken der Vor-Corona-Jahre weit entfernt sind."
(mfz)