Unfallerkennung im iPhone 14: Immer noch viele Fehlalarme durch Wintersportler

In den USA kommt es zunehmend häufig zu falschen Alarmierungen beim Notruf – Grund sind iPhone-14-Besitzer, die auf Skiern unterwegs sind.

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Apple Car Crash Detection

Auto: Hier sollte die Unfallerkennung eigentlich anschlagen – und nicht auf Skiern.

(Bild: Screenshot Apple.com)

Lesezeit: 2 Min.

In der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel hatten Rettungsdienste insbesondere in den USA viel unnötige Arbeit, weil die neue Autounfallerkennung in den vier iPhone-14-Modellen, der Apple Watch Series 8 und der Apple Watch Ultra fehlerhaft anschlug. Das Problem gibt es bereits seit mehreren Monaten, obwohl der Hersteller bereits mit einem Update am Algorithmus geschraubt hatte. Doch das war offenbar noch nicht ausreichend.

So berichtete eine Lokalzeitung aus Colorado von sage und schreibe 71 Fehlalarmen an einem einzigen Wochenende. Allen gemeinsam war, dass sie von Menschen ausgelöst wurden, die auf Skiern unterwegs waren – und nicht etwa in einem verunfallten Fahrzeug. Ignorieren ließen sich die automatisierten Anrufe an die Notfallrufnummer – in den USA ist dies die "911" – nicht, so die Leiterin der Notrufzentrale. "Es ist nicht unser Usus, die Anrufe zu ignorieren." Die Notrufe erforderten "eine enorme Menge an Ressourcen, vom Disponenten über den Hilfssheriff bis hin zu den Ski-Patrouillen". Schlimmer noch: Sie glaube nicht, "dass wir dabei jemals einen wirklichen Notfall hatten".

Zuvor hatte es bereits Berichte über Nutzer von Achterbahnen in Freizeitparks gegeben, bei denen die Unfallerkennung unerwünscht anschlug. Diesen wird allerdings sowieso seit langem angeraten, ihr Smartphone besser zuvor abzugeben. Was genau dazu führt, dass die Unfallerkennung insbesondere auf Skipisten so gerne fehlalarmiert, bleibt unklar. Womöglich interpretiert der Algorithmus bei schnellen Abfahrten diese als Autofahrt. Neben der Unfallerkennung sorgt auch die seit mehreren Jahren verfügbare Fallerkennung der Apple Watch für unerwünschte Notrufe, hieß es weiter.

Eigentlich können Nutzer vor der tatsächlichen Alarmierung der Rettungskräfte noch eingreifen: Uhr oder iPhone zeigen einen Countdown, den man abbrechen kann. Allerdings wird dieser offenbar entweder überhört oder ignoriert. Ist das so, erfolgt ein automatisierter Anruf, der die Geokoordinaten des "Opfers" an die Behörden durchgibt. Die Retter in Colorado sind entnervt, weil sie inzwischen Ressourcen Ereignissen widmen müssen, die keine Gefahr darstellen – während tatsächlich verunfallte Personen womöglich später erreicht werden.

Andere Regionen in den USA melden ähnliche Probleme. Apple hat sich bislang nicht dazu geäußert, ist aber informiert. "Wir haben uns im Herbst mit Apple über unterhalten und sie haben uns mitgeteilt, dass sie sich des Problems bewusst sind und an einer Lösung arbeiten, die sie im ersten Quartal 2023 herausbringen wollen", so ein Rettungskoordinator gegenüber der Colorado Sun.

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(bsc)