VDSL-Netz: Regulierer fordert von Telekom Dialogbereitschaft

Der Präsident der Bundesnetzagentur drängt die Deutsche Telekom beim Aufbau des VDSL-Netzes, eine einvernehmliche Lösung mit ihren Wettberwerbern zu finden und verspricht dafür laut "Börsen-Zeitung" Regulierungsfreiheit.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, drängt die Deutsche Telekom beim Aufbau des neuen VDSL-Hochgeschwindigkeitsnetzes zum Dialog mit der Konkurrenz. "Die Telekom wäre sicher gut beraten, wenn sie eine derartige Investition mit anderen Marktteilnehmern diskutiert und auf freiwilliger Basis Konditionen erarbeitet, die alle zufrieden stellt", erklärte Kurth in einem Interview mit der Börsen-Zeitung.

Wettbewerber der Telekom hatten Ende voriger Woche ihre Bereitschaft bekundet, sich an den Investitionen für das rund drei Milliarden Euro teure Netz in Höhe ihrer bisherigen Anteile im DSL-Markt zu beteiligen – einem Vorstoß von United Internet schloss sich der Provider Freenet kurz darauf an. Die Telekom, die diese Angebote laut Börsen-Zeitung zunächst prüfen will, macht den Löwenanteil der Investition bislang von einer zumindest zeitweisen Befreiung von Regulierungsauflagen abhängig und kann in diesem Fall auf die Rückendeckung der Bundesregierung zählen. Die von den Telekom-Wettbewerbern scharf kritisierte Forderung der früheren DBP Telekom war auch ins Visier der EU-Kommission geraten.

Im Falle einer einvernehmlichen Lösung zwischen der Telekom und ihrer Konkurrenz stellt Chefregulierer nun Regulierungsfreiheit für das VDSL-Netz in Aussicht: "Das Telekommunikationsrecht geht grundsätzlich vom Vorrang von Vereinbarungen zwischen den Marktteilnehmer aus", sagte Matthias Kurth dem Fachblatt. Erst bei einem Scheitern werde die Regulierung erforderlich. "Ich sehe durchaus Chancen, dass sich die Telekom im Laufe dieses Jahres mit ihren Wettbewerbern auf freiwilliger Basis auf Rahmenbedingungen einigen könnte." Sollte die Einigung nicht gelingen, will Kurth abwarten, ob die von der Telekom durch den Netzausbau in Aussicht gestellten neuen Märkte auch tatsächlich entstehen. Es sei nicht sinnvoll, schon heute einen unbekannten Markt zu regulieren.

Siehe dazu auch: (ssu)