VW Transporter und Caravelle T7: Erstmals auch mit Elektroantrieb​

VW hat sich viel Zeit gelassen, doch nun werden auch Transporter und Caravelle auf die aktuelle Basis umgestellt. Das bringt mehr Vielfalt im Antriebsbereich.​

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VW T7

(Bild: VW Nfz)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

2021 stellte VW einen Multivan auf neuer Basis vor, verschob aber den Generationssprung auf den T7 bei Transporter und Caravelle. Bei VW Nutzfahrzeuge hieß es, man hätte den T6.1 noch Jahre weiterverkaufen können. Doch seit Juli 2024 müssen alle erstmals in der EU zugelassenen Autos besser gegen Cyberangriffe abgesichert werden. Eine Nachrüstung des T6.1 hätte sich nicht mehr gelohnt. Der T7 macht einen deutlichen Schritt in Richtung Moderne, was vor allem im Antriebsbereich sichtbar wird. Entwickelt wurde der T7 in Kooperation mit Ford. Erstmals offiziell wird er auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover gezeigt.

Optisch bleibt der T7 frei von Überraschungen. Das Design ist vom vor drei Jahren vorgestellten Multivan weitgehend bekannt. Für die Zielgruppe geht es mehrheitlich ohnehin um andere Dinge. Für sie zählt, wie viel transportiert werden kann und was der Transporter insgesamt in der Kostenbilanz verursacht. Mit einer Länge von 5,05 m ist der T7 in der Standardlänge rund 15 cm länger geworden. Diese Version bietet mit 5,8 m3 rund zehn Prozent mehr Stauvolumen, rechnet VW vor. Kombi- und Kastenwagen sind gegen Zuzahlung auch mit Hochdach und verlängertem Radstand zu haben. Dann können 9 m3 eingeladen werden. Die maximale Zuladung steigt von 1,2 auf 1,33 Tonnen, und auch die maximal erlaubte Anhängelast wurde von 2,5 auf 2,8 Tonnen angehoben.

Die Zahl der Varianten und Ausstattungsmöglichkeiten ist wie schon beim Vorgänger enorm. Sie reicht vom Kastenwagen für den Gütertransport, den es auch als „Plus“ gibt (Sitze in der zweiten Reihe, verschiedene Trennwände) über einen Kombi zum Personentransport bis hin zu einem Pritschenaufbau, den es auch als Doppelkabine und mit langem Radstand gibt. Die Kombi- und Kastenwagen sind optional mit Hochdach und verlängertem Radstand erhältlich. Der Caravelle mit bis zu neun Sitzen ist für den kommerziellen Personentransport gedacht.

Vorstellung VW T7 Transporter (10 Bilder)

Der Transporter entspricht optisch dem 2021 vorgestellten Multivan. (Bild:

VW Nfz

)

Der T6.1 war zum Schluss nur noch mit Dieselmotor zu haben, beim Nachfolger wird die Auswahl deutlich größer. Zu den drei Dieselmotoren kommen drei batterieelektrische Antriebe und ein Plug-in-Hybrid. Das vorläufige Angebot im Überblick:

Leistung in kW Antrieb Getriebe Batterie (kWh netto)
batterieelektrisch 100 vorn - 64
160 vorn - 64
210 vorn - 64
PHEV 171 vorn 8-Gang-Automatik 16,5
Diesel 81 vorn 6-Gang-Schalt -
110 vorn (Allrad optional) 6-Gang-Schalt (8-Gang-Automatik optional) -
125 vorn (Allrad optional) 8-Gang-Automatik -

Die Batterie in den E-Modellen ist mit 64 kWh ein gutes Stück kleiner dimensioniert als im VW ID.Buzz, was die Akzeptanz in der Zielgruppe empfindlich beschneiden könnte. Wie beim Plug-in-Hybrid, dessen Batterie netto 16,5 kWh mitbringt, macht VW derzeit auch keine Angaben dazu, mit welcher Ladeleistung zu rechnen ist. Im PHEV rechnen wir ungefähr mit den Daten, die in den neueren Pkw der Marke inzwischen üblich sind. Das wären an Wechselstrom 11 kW und an Gleichstrom 50 kW. Ziemlich sicher kann man aber davon ausgehen, dass VW eine batterieelektrische Version mit deutlich größerem Energiegehalt nachschiebt.

Den Anfang machen aber ohnehin jene Versionen, die einen Verbrenner eingebaut haben. Im Konfigurator ist der am wenigsten teure T7 derzeit mit 43.768 Euro (36.780 Euro netto) aufgeführt. Wer den Plug-in-Hybrid haben will, zahlt mindestens 55.258 Euro, bekommt allerdings mit 171 kW auch viel mehr Leistung als im Basis-Diesel. Der 125-kW-Diesel mit serienmäßiger Achtgang-Automatik ist jedoch nicht viel günstiger. Ob das die Kundschaft überzeugt, muss sich zeigen. Der T6.1 hat einen bemerkenswerten Schlussspurt hingelegt. Auch ihm ist es zu verdanken, dass VW Nutzfahrzeuge in den ersten sechs Monaten bei den Auslieferungen um 11,5 Prozent zugelegte und der bereinigte operative Gewinn um 43 Prozent auf 641 Millionen Euro stieg. Die operative Umsatzrendite stieg auf 7,9 Prozent. Davon ist VW Pkw aktuell weit entfernt. Für den neuen Transporter liegen bereits mehr als 10.000 Bestellungen vor, sagt Lars Krause, der Vertriebschef von VW Nutzfahrzeuge. Die Auslieferungen sollen Ende des Jahres starten.

(mfz)