Vorstellung Dacia Bigster: Wachstum im Volumensegment​

Mit einem SUV will Dacia neue Kunden ansprechen. Das dürfte gelingen, zumal der Bigster als Kompakt-SUV im Bestseller-Segment antritt.​

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Dacia Bigster

(Bild: Dacia)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das Segment, in das Dacia mit dem Bigster einbrechen will, ist gigantisch. Rund 600.000 SUV ähnlicher Größe werden allein in der Europäischen Union abgesetzt – jährlich! Populären Bestseller in dieser Klasse sind unter anderem VW Tiguan, Ford Kuga und Mazda CX-5. Der Dacia versucht es erneut mit einem Preisbrecher, was funktionieren dürfte.

Noch gibt es keine exakten Preise, wohl aber eine grobe Marschrichtung. Das Basismodell soll für unter 25.000 Euro zu haben sein, die stärkste Motorisierung in Grundausstattung weniger als 30.000. Ein Gefüge, das andere Hersteller schon lange verlassen haben. Selbst ein sparsam ausgestatteter VW Tiguan wird in der Regel die Marke von 40.000 Euro deutlich überschreiten, ein CX-5 in üblicher Ausstattung nicht weit davon entfernt sein. In ähnlicher Auskleidung dürfte der Dacia die Konkurrenz locker um mindestens 5000 Euro unterbieten.

Dacia Bigster Exterieur (5 Bilder)

Mehr Platz und bessere Ausstattung – das könnte sogar Kunden von teureren Modellen wie Mazda CX-5 oder Ford Kuga interessieren. (Bild:

Dacia

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Das SUV ist mit 4,57 m Länge und 1,7 m Höhe deutlich größer als ein Duster. Im Bigster soll es reichlich Platz für die Insassen geben. Das Kofferraumvolumen gibt Dacia mit 667 Litern an. Die maximale Ladelänge soll bei 2,7 m liegen. Wer mag, kann in Dinge wie Soundsystem, elektrisch verstellbaren Fahrersitz, Schiebedach und elektrische Heckklappe investieren – bislang bei Dacia eher ungewöhnlich. Vermutlich rechnen die Verantwortlichen zurecht damit, dass ein gewisser Teil der Kunden in dieser Klasse anspruchsvoller als die bisher angesprochene Klientel ist.

Ungewöhnliche Wege beschreitet Dacia bei den Motoren. Es gibt zwei Mild-Hybride, die mit 96 und 103 kW recht nah beieinander liegen. Der minimal schwächere Antrieb ist nur mit Allradantrieb zu haben und damit auch allein. Alle anderen haben Frontantrieb. Kaum ein Hersteller bietet noch Autogas ab Werk an, bei Dacia kann man das noch immer kaufen. Der ECO-G140 hat ebenfalls rund 103 kW. Sein Benzintank fasst 50 Liter, der LPG-Behälter 49. Damit soll die Reichweite bei 1450 km liegen. Wie die Mild-Hybride ist auch der Autogas-Antrieb nur mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe zu haben – in diesem Segment eine durchaus mutige Entscheidung.

Mit einem Verkaufsanteil von mehr als 50 Prozent rechnet Dacia für den Hybridantrieb im Topmodell. Der sei neu entwickelt, betont der Hersteller. Konzeptionell greift er das im Konzern seit vielen Jahren genutzte Multi-Mode-Getriebe auf. Es gibt einen Benziner, der vier Übersetzungen hat, und zwei E-Motoren mit zwei Übersetzungen. Die Systemleistung liegt bei etwa 114 kW. Final steht dieser Wert noch nicht exakt fest – in einer englischen Pressemitteilung ist von 155 bhp die Rede, was 158 PS und damit 116 kW wären. Viel wichtiger als das dürfte aber sein, dass der Bigster damit tatsächlich vergleichsweise sparsam sein könnte. Testwagen in der Redaktion mit diesem Antriebsaufbau, wie etwa der Renault Austral, konnten in dieser Hinsicht glänzen.

Dacia Bigster Interieur (12 Bilder)

Die Oberflächen wirken sehr abwaschbar, aber das ist ja nicht grundsätzlich schlecht. Eine Menge Bedienung ist übers Lenkrad möglich. (Bild:

Dacia

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Bestellt werden kann der Bigster ab Januar 2025, die Auslieferungen sollen im April beginnen. Dann muss sich zeigen, ob Dacia den Erfolg von Sandero und Duster in einem höheren Segment wiederholen kann. Die Chance ist da, zumal ein Kompakt-SUV für dieses Geld weitere Kunden in das Segment holen dürfte.

(mfz)