Weniger Nachfrage bei E-Autos: Audi erwägt Schließung des Werks in Brüssel

Audi erwägt die Schließung seines Werks in Brüssel. Die Produktion der Modelle Q8 e-tron und Q8 Sportback e-tron soll vorzeitig eingestellt werden.

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Luftaufnahme Audi-Standort Brüssel, Belgien

Audi bangt um sein Werk in Brüssel.

(Bild: Audi AG)

Lesezeit: 2 Min.

Das Audi-Werk in Brüssel steht vor einer ungewissen Zukunft, darum hat das Unternehmen eine Umstrukturierung des Standorts angestoßen. Als Grund nennt Audi einen globalen "Rückgang der Kundenaufträge im elektrischen Oberklassesegment". Darum überlegt das Unternehmen, die Produktion der Modelle Q8 e-tron und Q8 Sportback e-tron vorzeitig einzustellen. Dies sind die einzigen Modelle, die derzeit in Brüssel produziert werden. Für den Standort, an dem derzeit rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt sind, könnte die Einstellung der Produktion das Aus bedeuten. Zudem gebe es "strukturelle Herausforderungen am Standort Brüssel", die zu vergleichsweise hohen Produktionskosten führten.

Als einen weiteren Grund nennt das Unternehmen unter anderem "hohe Logistikaufwände" beim Brüsseler Standort. "Insgesamt führt dies zu hohen Produktionskosten in Brüssel im Vergleich zu anderen Standorten", heißt es in der Mitteilung.

Die Arbeitnehmervertretung der Audi AG fordert eine zukunftsfähige Perspektive für das Werk. "Die Audi-Unternehmensleitung muss hier Verantwortung für den Standort übernehmen. Wir hoffen, dass im Zuge der Entscheidung, im nun eingeleiteten Konsultationsprozess, eine tragfähige und nachhaltige Lösung erarbeitet wird", sagt Rita Beck, Sprecherin des Audi-Ausschusses im europäischen VW-Konzernbetriebsrat.

"Die Verkündung der Intention ist noch keine finale Entscheidung. Dennoch bewegt diese Nachricht die Belegschaft in Brüssel und auch mich sehr", erklärt Volker Germann, CEO von Audi Brussels. Der VW-Konzernbetriebsrat forderte eine "zukunftsfähige Perspektive für das Werk" und die Kollegen in Brüssel. Weitere Details, etwa, wie lange der Prozess dauern könnte, äußerte Audi nicht. Im Laufe des Informations- und Konsultationsprozesses wird die Unternehmensleitung gemeinsam mit den zuständigen Sozialpartnern Lösungen erörtern und Alternativen intensiv prüfen.

(mack)