Weniger ist mehr: Schärfentiefe auf aktuellen Kameraplattformen

Seite 4: Stillleben

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Noch stärker als in der Portraitfotografie fallen Unterschiede der Schärfentiefe bei Makros und Stillleben auf. Beide Sujets verlangen eher kleine Aufnahmeabstände, entsprechend geringer ist die Ausdehnung der Schärfentiefe. Das für die Beispielfotos zusammengestellte Motiv hat in etwa die Größe eines DIN A4 Blatts, der Abstand der Frontlinse zum Fokussierpunkt betrug rund 35 cm. Scharfgestellt wurde stets auf die Bildmitte, also auf den Buchstaben "T" in der zweiten Zeile der Überschrift. Dass es trotz präziser Ausrichtung der Kameras zu kleineren Abweichungen bei der Fokussierung kam, dürfte sowohl Justagetoleranzen (Stichwort: Front- / Backfocus) als auch den teils recht groß ausgelegten AF-Feldern geschuldet sein.

Für das Kleinbildformat kam wieder die Canon EOS 5D Mark II zum Einsatz, hier nun mit einem 50mm f/2.5 Makroobjektiv. Eine mit dem Standard-Kitobjektiv 18-55mm f/3.5-5.6 bestückte Samsung NX11war für die APS-C-Aufnahmen zuständig. Auch an der Micro Four Thirds Kamera Panasonic G2 war ein Standardzoom montiert, wiederum das 14-42mm f/3.5-5.6. Stellvertreter für die Klasse kleiner Kompaktsensoren waren die Panasonic LX5 und die Fujifilm HS10.

Die Resultate der Testreihen ähneln grundsätzlich den Ergebnissen der Portraitsessions. Die absoluten Schärfeausdehnungen fallen zwar, schon bedingt durch Motivgröße und Aufnahmeabstand, ganz anders aus. In Relation zueinander betrachtet, zeigen die Fotos aber ähnlich große Unterschiede wie die Portraitreihen. Erkennbar deutlicher tritt der Schärfeverlauf in Erscheinung, Grund dafür Aufnahmewinkel und Motivaufbau. Die Sepiatönung der Bilder hebt die Unschärfen zusätzlich hervor, bleibt aber ohne Einfluss auf Verteilung oder Umfang der Bildschärfe.

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