Yahoo verteidigt vor Aktionären Nein zu Microsoft und Ja zu Google
Die Kooperation mit Google lässt Raum für Alternativen, während ein Geschäft mit Microsoft in die Abhängigkeit geführt hätte, erläutern Chairman Roy Bostock und CEO Jerry Yang in einem offenen Brief.
Der Internet-Konzern Yahoo hat vor seinen Aktionären die Entscheidung gegen eine Übernahme durch Microsoft erneut verteidigt. Die stattdessen nun mit dem Suchmaschinenbetreiber Google geschlossene Kooperation sei weit besser, schrieb die Yahoo-Spitze in einem Brief an die Anteilseigner.
Yahoo werde weiterhin seine Suchfunktionen betreiben und habe durch die nicht-exklusive Vereinbarung zusätzlich nun die Möglichkeit, gesponserte Google-Suchergebnisse anzuzeigen. Die Einnahmen daraus gingen zunächst an den Kooperationspartner, der daraufhin basierend auf dem Umsatz so genannte Traffic Acquisition Costs an Yahoo abführt.
Diese "vorsichtig strukturierte Vereinbarung" stütze die Yahoo-Strategie, Ausgangspunkt für die meisten Internetnutzer und ein "Muss" für die Werbetreibenden zu sein, schreiben Chairman Roy Bostock und CEO Jerry Yang in ihrem Brief. Die Google-Dienste füllten eine Lücke im Yahoo-Angebot, gleichzeitig könne Yahoo weiterhin energisch auf dem Suchmarkt konkurrieren. Die Kooperation mit Google halte das Unternehmen nicht davon ab, weiterhin nach neuen Geschäftsmöglichkeiten zu suchen, die das Aktionärsvermögen vergrößern.
Die Konzernführung forderte die Aktionäre zudem auf, bei der für August angesetzten Hauptversammlung dem kritischen Großaktionär Carl Icahn die Unterstützung zu verweigern. Der Multimilliardär hatte bislang einen Verkauf des Unternehmens angestrebt und will seine eigenen Interessensvertreter in den Verwaltungsrat wählen lassen, um Yahoo-Chef Jerry Yang abzusetzen.
Microsoft hatte nach der gescheiterten Komplettübernahme von Yahoo zuletzt einen Teilkauf nur der Suchmaschinen-Sparte vorgeschlagen. In dem Brief wird bestätigt, dass Microsoft dafür 1 Milliarde US-Dollar bezahlen und zusätzlich 8 Milliarden US-Dollar in Aktien investieren wollte. Allerdings wäre Yahoo für zehn Jahre ausschließlich an Microsoft gebunden worden, schreiben Bostock und Yang, der Softwarekonzern hätte bei Transaktionen wie zum Beispiel bei einem Yahoo-Verkauf ein Vetorecht bekommen.
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(anw)