iPhone 15: Produktion wird vorbereitet

Los geht's: Die nächste iPhone-Generation muss gebaut werden. Dafür sucht Apples Produzent nun für sein Hauptwerk in China viele Menschen. Finden sich genug?

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Tim Cook bei Foxconn in China

Apple-Boss Tim Cook bei einem Besuch in einem Foxconn-Werk.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Dieser Standort machte Apple zuletzt sehr viel Ärger: Aufgrund scharfer Corona-Maßnahmen konnte das größte iPhone-Werk der Welt im chinesischen Zhengzhou im vergangenen Jahr nicht genug 14-Pro- und 14-Pro-Max-Modelle herstellen, was dem Konzern das Weihnachtsgeschäft verhagelte. In diesem Jahr soll nun alles anders werden: Apple erhofft sich eine reibungslose Fertigung. Hauptproduzent Foxconn lockt dazu nun mit einer Werbekampagne viele Tausend neue Arbeitnehmer an. Diese sollen mit hohen Bonuszahlungen rekrutiert werden.

Zhengzhou befindet sich in Zentralchina und ist die Hauptstadt der Provinz Henan. Ende 2022 gab es dort nochmals zahlreicyhe Lockdowns und auch Arbeiterproteste gegen das Pandemiemanagement der lokalen Regierung. Erst im Dezember 2022 normalisierte sich die Situation – zuvor waren aber viele Menschen, die teils jahrelang in Zhengzhou für Foxconn gearbeitet hatten, in ihre Heimatorte abgereist. Als sich die Lage besserte, war es zu spät für das wichtige Weihnachtsgeschäft. Für Apple besonders schmerzlich: Allein in Zhengzhou wurde das iPhone 14 Pro und das iPhone 14 Pro Max gefertigt, mit Abstand die beliebtesten Modelle der aktuellen Generation.

Apple reagierte auf die Probleme in China mit einem Ausbau der Kapazitäten insbesondere in Indien, wo auch in diesem Jahr mehr Geräte gefertigt werden sollen als je zuvor. Allerdings wird es wohl noch länger dauern, bis man sich an die Produktionsmengen aus China überhaupt ansatzweise annähert. Ganz aus der Volksrepublik verabschieden will sich Apple sowieso nicht.

Damit es in Zhengzhou nun beim iPhone 15 und seinen Varianten 15 Plus, 15 Pro und 15 Max besser läuft, wirbt Foxconn mit mehr Geld. Ehemalige Arbeiter, die in das Werk zurückkehren, erhalten 8000 Yuan, das entspricht knapp 1000 Euro. Wem es gelingt, einen neuen, dauerhaften Mitarbeiter für Zhengzhou zu werben, soll 1000 Yuan (nicht ganz 130 Euro) bekommen. Frische Angestellte wiederum, die mindestens vier Monate im Werk bleiben, werden mit einer Einmalzahlung in Höhe von 7000 Yuan (890 Euro) belohnt, schreibt die in Hongkong erscheinende South China Morning Post (SCMP) unter Berufung auf Anzeigen.

Die Fabrik hat wie in jedem Jahr eine enorme Nachfrage nach Arbeitskräften, zu Hochzeiten arbeiten hier mehrere 100.000 Menschen. Personalvermittlungsagenturen in Zhengzhou bauten "einen Talentpool auf", um sich auf die bevorstehende Hochsaison vorzubereiten, so ein lokaler Personalvermittler gegenüber der SCMP. Der Stundensatz soll nun bei 21,5 Yuan liegen – sowohl für temporäre als auch feste Mitarbeiter. Den Angestellten werden aber auch Überstunden garantiert. Foxconn betont, China nicht verlassen zu wollen. Berichte, man wolle seine Lieferkette entsprechend ändern, wies CEO Liu Young-way auf einem Managementtreffen in Tianjin kürzlich zurück. Mit den neuen iPhone-Modellen ist wie üblich im September zu rechnen.

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(bsc)