Anleitung für einen Eigenbau-Wärmetauscher für das Taupunkt-Lüftungssystem
Abhilfe gegen das Auskühlen des Kellers durch Lüften schafft die Kombination aus Lüftungssystem und Wärmetauscher. Mit wenig Aufwand bauen Sie diesen selbst.
- Peer Stelldinger
Anfang Juli 2022 erschien der erste Artikel zum Taupunkt-Lüftungssystem auf Basis eines Arduino Nano und zweier DHT22-Sensoren. Ein solches System lüftet nur dann, wenn die Luft im Keller mehr Wasser enthält als die Außenluft, sodass vorhandene Feuchtigkeit aus dem zu lüftenden Raum transportiert wird. Als Maß für die in der Luft vorhandene Feuchtigkeit wird die Taupunkttemperatur verwendet. Das ist die Temperatur, auf die die Luft abgekühlt werden muss, damit die relative Luftfeuchtigkeit auf 100 Prozent ansteigt – daher der Name Taupunkt-Lüftungssystem. Gelüftet wird nur dann, wenn der Taupunkt innen höher ist als draußen, wenn das Lüften also nicht noch mehr Feuchtigkeit nach innen holt.
Oft schaltet ein solches Taupunkt-Lüftungssystem die Lüftung gerade dann ein, wenn es draußen deutlich kälter ist als drinnen. Der Grund ist, dass kalte Luft oft deutlich weniger Wasser enthält als warme, selbst wenn man dies nicht erwartet. Für das Lüften ist die absolute Luftfeuchtigkeit wichtig und nicht die relative Luftfeuchtigkeit, die zwar eher dem menschlichen Empfinden entspricht, aber eben sehr stark von der Lufttemperatur abhängt. Ein Beispiel: Tritt bei 0 bis 5 °C Bodennebel auf, das heißt die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 100 Prozent, so kann man die Feuchtigkeit der Außenluft deutlich spüren und sogar sehen. In diesem Fall entspricht der Taupunkt direkt der Temperatur. Im Vergleich dazu nimmt man 19 °C warme Zimmerluft bei 40 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit als angenehm bis eher zu trocken wahr. Tatsächlich liegt der Taupunkt bei 19 °C und 40 Prozent Luftfeuchtigkeit aber bei ca. 5,1 °C, die Raumluft ist also absolut gesehen feuchter als die neblige Außenluft.
Das Taupunkt-Lüftungssystem senkt daher nicht nur die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen, sondern fast immer auch die Raumtemperatur. Der Code für das Taupunkt-Lüftungssystem sieht zwar eine Mindesttemperatur für den Keller vor, unter der das System nicht mehr aktiv wird. Auf den Artikel hin haben aber viele Leser geäußert, dass sie gerade im Herbst und im Winter die Kälte eher gerne draußen lassen und sie sich nicht noch aktiv ins Haus holen wollen. Ist die kalte Luft einmal im Haus, muss die Heizung einspringen. Das Ergebnis sieht man dann auf der Heizkostenabrechnung.
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