Schnäppchenjagd mit Barcodes

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In den App-Stores der gängigen Smartphone-Plattformen finden sich weit mehr Barcode-Leseprogramme, als wir hier vorstellen können. Diese kennen sich aber entweder nicht am deutschen Markt aus, stecken noch in der Entwicklung oder geben sich damit zufrieden, das Strich- oder Punktmuster in eine Zahlenkolonne zu verwandeln. Was diese Ziffern bedeuten, muss der Anwender dann selbst herausfinden – zum Beispiel, indem er den String in eine Suchmaschine eingibt.

Der Bar Code Reader von ZXing nennt zwar Preise, verrät aber nicht, woher diese Info kommt.

Ein Beispiel für eine solche Anwendung ist der kostenlose Bar Code Reader vom ZXing Team, dem diverse 1D- und 2D-Codes geläufig sind. Für Handelswaren liefert der Scanner zusätzlich zur eruierten Artikelbeschreibung oft auch Von-bis-Angaben zum Verkaufspreis, ohne aber weitere Hinweise auf zugehörige Bezugsquellen zu geben. Nebenbei bringt das Programm auch 2D-Barcodes mit Kontakt-Datensätzen aufs Display, sodass man sie mit derselben Software auf einem anderen Gerät einlesen kann. Außerdem hat ZXing Java-Bibliotheken im Programm, mit denen man auf Desktop-PCs ebenso wie auf iOS- oder Android-Smartphones Barcodes in Bildinhalten interpretieren und weiter auswerten kann.

Der aus der Desktop-Computerwelt bekannte Preisvergleicher eVendi soll als Java-App auch auf Handys laufen, baut aber auf anderweitige Software für die Barcode-Interpretation. Etwa unter Android weist die App schon bei der Installation darauf hin, dass sie zum Auswerten von Barcodes auf den oben vorgestellten Bar Code Reader von ZXing angewiesen ist. Bei Java-Handys einschließlich iPhones mit Jailbreak dürfte der Fall ähnlich liegen. Während aber das ZXing-Programm unter Android für sich allein mit fast allen Leseaufgaben fertig wurde, kam es im Zusammenspiel mit eVendi reproduzierbar zum Absturz.

In den Tiefen der Website des Mobilfunk-Providers O2, unter der Rubrik „Advertising Services“, gibt es derzeit als Betaversion die Android-App Best Shop. Hinter deren Karteireiter „Preis-Scan“ findet sich auch eine Funktion zum Scannen von Barcodes und zum anschließenden Preisvergleich im Internet. Im Test lieferte die Betaversion fast immer nur die Meldung, der Dienst stehe zurzeit nicht zur Verfügung.

Goggles erwies sich im Test als außerordentlich findig, was die Bildanalyse angeht.

Google verfolgt mit dem Programm Goggles noch weit anspruchsvollere Ziele. Die App für iOS und Android versucht sich an der Analyse beliebiger mit dem Handy fotografierter Bilder. Die Auswertung von Barcodes ist dabei nur eine von mehreren möglichen – soweit sie es ausmachen kann, will Goggles auch Firmenlogos, touristische Sehenswürdigkeiten, Kunstwerke und sogar die Etiketten von Weinflaschen identifizieren. Wir haben die Anwendung mit Barcodes und einigen Bildsymbolen auf die Probe gestellt. Barcodes erkennt sie genau wie die anderen untersuchten Programme augenblicklich, bei Logos waren die Ergebnisse durchwachsen. Embleme von Apple und für Android wurden erkannt, ein Mercedes-Stern hingegen nicht.

Der Preisvergleicher Shopsavvy des US-amerikanischen Providers „Big in Japan“ ist auch in deutschen Anwenderkreisen seit Jahren bekannt, liefert aber mittlerweile kaum mehr Preisangaben in Euro.