Profilquerschnitt: Sommerreifentests 2021

Inhaltsverzeichnis

Der Michelin Primacy 4 ist insbesondere für Autofahrer zu empfehlen, denen neben Fahrsicherheit auch die Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt. Der Michelin gehört allerdings zu den teuersten Reifen im Testfeld, der in der Dimension 225/45 R17 laut GTÜ durchschnittlich 113 Euro kostet. Besser ist in den Kriterien Spritverbrauch und vor allem Verschleiß ist nur noch der in der Laufleistung vorbildliche Goodyear EfficientGrip Performance 2, der als 16-Zöller im ADAC-Test allein durch Handlingschwächen im Trockenen eine Bewertung als "gut" verspielt.

Als echte Empfehlung für das 17-Zoll-Format erweist sich der sehr ausgewogene Falken Azenis FK510. Er ist das Topmodell der Marke und ausschließlich als 17-Zöller erhältlich. Beim ADAC-Test (225/50 R17) gewinnt er souverän, beim GTÜ (225/45 R17) kommt er auf einen sehr guten dritten Platz. Überzeugend ist bei diesem Falken-Reifen, dass er in allen Kriterien konstant Spitzenleistungen bringt, gar keine Schwächen zeigt und mit durchschnittlich 93 Euro (laut GTÜ in der Dimension 225/45 R17) im preislichen Mittelfeld rangiert.

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Ein Spitzenreifen im 16-Zoll-Format ist der Speed-Life 3 der Continental-Submarke Semperit. Er leistet sich keine Schwächen, erzielt nahezu die Noten des konzerneigenen Premiumreifens Conti SportContact 6, kann ihn beim Spritverbrauch sogar übertrumpfen. Bei Auto Bild erhält auch er wie der Conti die Topnote "vorbildlich". Da er zu den günstigsten Reifen im Testfeld gehört und online sogar unter 60 Euro zu haben ist, ist er der Semperit der Preis-Leistungs-Meister. Beim ADAC kommt er punktgleich mit dem empfindlich teureren Conti auf den ersten Platz. Als 17-Zöller wurde der Semperit aktuell nicht getestet.

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Der kanadische Reifen Nexen N`Fera Sport wird Testsieger beim GTÜ (225/45 R17). ADAC und Partnerclubs ordnen ihn in der Größe 225/50 R17 differenzierter ein. Auf Nässe leistet er sich einen Ausreißer. Das Handling ist hier deutlich schlechter als bei der Spitzengruppe des ADAC-Tests mit Audi A4 . Deshalb wird die Gesamtnote auf "befriedigend" abgewertet. Damit landet der Nexen im ADAC-Test nur noch abgeschlagen im Mittelfeld.

Eine je nach Reifengröße unterschiedliche und teils sehr starke Leistung zeigt der Maxxis Premitra 5. Im ADAC-Test in der 16-Zoll-Größe ist er der Beste im Trockenen und auch sehr gut bei Nässe, wird jedoch durch seinen relativ hohen Verschleiss abgewertet. Ob er trotz der längsten Bremswege im GTÜ-Test als "sehr empfehlenswert" durchgehen kann, haben wir schon oben angezweifelt. Für den Maxxis spricht jedoch sein fairer Preis.

Wegen ihrer Verschleißanfälligkeit werden beim ADAC der Nokian Wetproof und der Pirelli Cinturato P7 abgewertet. Beide Reifen zeigen sich in der 16-Zoll-Größe sehr ausgewogen. Der Pirelli ist allerdings sowohl auf trockener Fahrbahn als auch noch einmal einen Tick besser. Als 17-Zöller zeigt sich der Pirelli etwas beim ADAC-Test mit Bestnote auf Trockenheit und Schwächen bei Nässe deutlicher akzentuiert und weniger ausgewogen. Für Fahrer mit geringen Laufleistungen können diese Reifen von Pirelli, Maxxis und Nokian aber empfehlenswert sein.

Bei den Kompakt-SUV (215/60 R17) siegte bei der Auto Bild der Goodyear Efficient Grip 2 SUV vor Michelin Primacy 4 und Bridgstone Turanza T005. Alle diese Reifen wurden mit der Bestnote "vorbildlich" bewertet. Der Continental PremiumContact 6 verpasste das Treppchen nur fast und wurde "guter" Vierter. In der großen Sportwagen-Dimension (265/35 ZR20) auf dem hinterradgetriebenen Ford Mustang gewann der Bridgestone Potenza Sport vor dem Continental Sport Contact6 und dem Michelin Pilot Sport 4S. Das spiegelt das Ergebnis der Markenwertung von Auto Bild wieder, wonach die Produkte von Bridgestone vor Continental und Michelin in der Gesamtschau am besten abschneiden.

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Um so mehr erstaunt, dass ein Produkt aus dem Bridgestone-Konzern in diesem Frühjahr der einzige Reifen ist, vor dem explizit gewarnt werden muss. Bei ADAC, ÖAMTC und TCS (225/50 R17) zeigte der Firestone Roadhawk ein gefährliches Ergebnis auf Nässe. Dass er in der 16-Zoll-Größe bei Auto Bild gut abschneidet, macht dieses peinliche Versagen nicht weniger schlimm. Also Hände weg vom Firestone Roadhawk, wer sparen will könnte eher Billigmarken wie Giti, Laufenn (Hankook-Submarke), Sava (Goodyear-Submarke) oder Barum (Continental-Submarke) in Erwägung ziehen. Doch die Testergebnisse zeigen: Spätestens auf Nässe können die meisten Discountprodukte nicht mehr ganz mithalten. Trotzdem muss man anerkennen, dass auch diese sehr preiswerten Reifen mittlerweile ein hohes Niveau ohne Sicherheitslücken erreicht haben. Der GAU des Firestone wiegt in diesem Umfeld um so schwerer.

Zu beachten ist, dass sich die Eigenschaften der Reifen bei einem Fahrzeug mit Hinterradantrieb durchaus unterscheiden können. Leider wurden auch die beiden 17-Zoll-Größen nicht mit dem in dieser Klasse vebreiteten Antrieb (Mercedes C-Klasse, BMW 3er) getestet. Ein Reifen, der mit Frontantrieb ein schwerfälliges Handling mit starker Untersteuerneigung und hohen Verschleiss aufweist, kann sich auf einem Auto mit Standardantrieb als sehr agil und langlebig erweisen. Nicht nur in diesem Fall sollten sie auch der Expertise des Reifenfachhandels Gehör schenken.

(chlo)