Change-Management: Wie Veränderungen gelingen

Unternehmen müssen sich verändern. Ob der Prozess gelingt, hängt aber auch davon ab, ob die Firmenleitung es schafft, die Mitarbeiter erfolgreich einzubinden.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

"Das haben wir schon immer so gemacht" ist ein Satz, den man in einem modernen Unternehmen nicht hören sollte. Denn wer erfolgreich sein will, weiß, dass er sich und seine Firma ständig auf dem Prüfstein stellen und den aktuellen Markt- und Wirtschaftsanforderungen anpassen muss. Manchmal sind es nur kleine Schritte, manchmal auch drastische Einschnitte. Verändert wird aber immer. Firmen, die diese Prozesse vernachlässigen, können auf Dauer nicht überleben.

Doch was bedeutet erfolgreiches Change Management? Es bedeutet vor allem, dass man nicht nur die Zahlen betrachten, sondern auch die Menschen berücksichtigen muss. Sobald Mitarbeiter involviert sind, muss auch die menschliche und die emotionale Seite berücksichtigt werden. Wer hier die gröbsten Fehler vermeiden kann, hat schon halb gewonnen.

Denn Veränderungen gelingen nur, wenn die Belegschaft mitzieht. Formiert sich Widerstand in der Truppe, kostet das Zeit und Geld und gefährdet zudem den Erfolg der Veränderungsprozesse. Daher sollten Sie folgende Fehler unbedingt vermeiden.

Keine radikalen Umbrüche: Wenn möglich, dann sollten Sie Veränderungen in kleinen Schritten durchführen, sie also den Mitarbeitern auch in "kleinen Häppchen" servieren. Denn die werden bekanntlich leichter verdaut... Tatsächlich wächst der Widerstand der Mitarbeiter mit der Größe der geplanten Veränderungen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und verlässt nur ungern das Nest, in dem er es sich gemütlich eingerichtet hat. Außerdem machen Veränderungen der Belegschaft Angst. Denn bei jeder Restrukturierung, Modernisierung oder wie auch immer der Firmenchef das Projekt nennt, schwingt die Angst vor Entlassungen direkt mit. Je weniger die Mitarbeiter von der Veränderung mitbekommen, desto besser. Damit Sie diese Strategie durchführen können, müssen Sie Ihr Unternehmen und seine Entwicklung aber stets im Blick haben. Denn nur so können Sie rechtzeitig reagieren und die nötigen Prozesse frühzeitig einleiten.

Vertuschen Sie nichts: Ihre Mitarbeiter sind sicher nicht doof, denn dann hätten Sie sich ja nicht eingestellt, oder? Gehen Sie also davon aus, dass diese klugen Menschen es mit Sicherheit merken werden, wenn Sie Ihnen etwas vormachen oder verheimlichen wollen. Sobald nur ansatzweise der Verdacht aufkommt, die Geschäftsleitung versuche, etwas zu vertuschen, geht es in Ihrem Unternehmen rund. Erläutern Sie also notwendige Veränderungen. Geben Sie Einblick in die Ursachen, den Stand der Dinge und die Ziele von Veränderungsmaßnahmen. So beugen Sie Gerüchten vor.

Um die notwendige Unterstützung Ihrer Mitarbeiter zu erhalten, müssen Sie außerdem das Vertrauen der Leute gewinnen. Zeigen Sie, dass Sie sich Ihrer Position und Ihrer Verantwortung bewusst sind und treten Sie als ruhige und vor allem sichere Autorität auf. Belügen Sie die Mitarbeiter nicht. Sie müssen nichts beschönigen oder verstecken. Wenn die Mitarbeiter und Führungskräfte von der Lauterkeit Ihrer Motive überzeugt sind, akzeptieren sie Ihre Entscheidungen – selbst wenn diese unpopulär sind.

Nicht alles auf einmal: Geben Sie sich und Ihren Mitarbeitern genügend Zeit für die Umsetzung. Schnellschüsse sind nur selten erfolgreich. Außerdem: Manchmal müssen sich die Dinge erst eine Zeit lang entwickeln, damit man alles Wesentliche erfassen kann.

Keine unklaren Strukturen: Zeigen Sie jedem Mitarbeiter, wie er "dran" ist. Er muss wissen, welche Befugnisse und Verantwortungsbereiche er in Zukunft hat, wer seine Vorgesetzten sind, wer ihm unterstellt ist und wie seine Arbeit und seine Person im Unternehmen und in der Abteilung gesehen werden. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)