Facebook & Co verursachen Millionen-Schäden in Unternehmen

Social Media fördert vielleicht das Netzwerk, aber hemmt die Produktivität der Mitarbeiter. Immer mehr von ihnen lassen sich durch Facebook & Co. von der Arbeit abhalten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Was früher der Plausch am Kaffeeautomaten war, ist heute der Klick ins Netzwerk: Social Media-Plattformen sind echte Arbeitszeitkiller und verursachen gigantische Kosten in den Unternehmen. Während die Firmenleitung noch darüber debattiert, wie man die eigene Firma bei Facebook & Co. einbringen könnte, hängen die eigenen Mitarbeiter längst drin und verschwenden so das Geld ihrer Arbeitgeber.

Denn wie eine Studie des Social-Mailing-Providers harmon.ie ergeben hat, sind diese Plattformen inzwischen für 60 Prozent der Arbeitsunterbrechungen verantwortlich. 45 Prozent der Befragten gaben an, wegen der Aktivitäten auf den Sozialen Plattformen eigentlich immer nur 15 Minuten am Stück ungestört arbeiten zu können. Pro Tag gingen etwa eine Stunde der Arbeitszeit für Facebook & Co. drauf. Übertragen auf eine Firma mit rund 1000 Mitarbeitern entstehe so hochgerechnet ein jährlicher Schaden in Millionenhöhe.

Wie die Studie weiter zeigt, ist Technik, die die Kommunikation erleichtern sollte, inzwischen auch ein echter Zeitkiller: 23 Prozent der Ablenkungen entfallen auf das Lesen und Beantworten von E-Mails, 6 Prozent für Instant Messenger oder Text-Messenger. Mehrere Stunden pro Woche verbringen die Mitarbeiter damit, Dokumente auf Servern zu suchen. Statt Zeit zu sparen, kostet die Technik also eine Menge davon. Die Studie wurde zwar in den USA durchgeführt, doch man kann davon ausgehen, dass es in deutschen Büros ähnlich zugehen dürfte.

Allerdings sind Unterbrechungen durch Social Media-Aktivitäten ja keinesfalls vom Arbeitgeber gewollt. Im Gegenteil: einige Unternehmen haben die Problematik bereits erkannt und verbieten entsprechende Aktivitäten während der Arbeitszeit. Besser wäre es allerdings, die Seiten komplett zu sperren, denn die Betroffenen haben sich diesbezüglich nicht immer im Griff. Wie die Bundesregierung aktuell mitteilt, gelten in Deutschland etwa 560.000 Menschen als internetsüchtig – Tendenz steigend. Weil die Experten allerdings noch darüber streiten, wie viel Internet am Tag noch normal und welches Verhalten bereits pathologisch ist, schwanken die Schätzungen je nach Studie. Zwischen 1,8 und 8,2 Prozent der Internetnutzer können demnach die Finger nicht mehr von dem Medium lassen. Vermutlich ist einfach auch die Versuchung, sich selbst eine andere Identität zu geben, zu verführerisch: denn wie eine Umfrage von Forsa ergeben hat, lügt jeder Vierte bei seinen Angaben im Netz. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)