Mitarbeiter fühlen sich in Familienunternehmen wie Zuhause

Die Top-Ten der beliebtesten Arbeitgeber führen kleine und mittelständische Unternehmen zwar nur selten an, doch tatsächlich fühlen sich Mitarbeiter hier besonders wohl.

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Von
  • Marzena Sicking

Größe und Glamour sind für Berufsanfänger unwiderstehlich. Werden die künftigen Fachkräfte, die kurz vor ihrem Studienabschluss stehen, nach ihren Wunscharbeitgebern befragt, dann landen regelmäßig internationale Konzerne wie Microsoft und Google an der Spitze. In der Praxis sieht die Sache dann aber doch anders aus, hier machen die kleinen und mittelständischen Unternehmen das Rennen. Aus Sicht der jeweiligen Führungskräfte haben sie jedenfalls das bessere Personal.

So bescheinigt die Studie "Familienunternehmen 2011/2012", die von der Auxilion AG in Auftrag gegeben wurde, den deutschen Familienunternehmen im Vergleich zu börsenorientierten Firmen eine nachhaltigere und werteorientiertere Personalpolitik. Laut den 114 befragten Führungskräften zahlt es sich aus, dass hier nicht nur die Leistung, sondern auch noch der Mensch als Person zählt. Die Ergebnisse der Umfrage belegen, dass sich die Mitarbeiter der Familienunternehmen ihrem Arbeitgeber gegenüber loyaler zeigen und engagierter sind. Das trage am Ende auch messbar zum Unternehmenserfolg bei.

78 Prozent der Befragten gaben an, dass in den Familienunternehmen großer Wert auf eine positive Work-Life-Balance gelegt werde. In der Praxis bedeute das, dass gerade in besonders stressigen Zeiten den Beschäftigten Sicherheit und Geborgenheit vermittelt wird. Das zahlt sich aus: 61 Prozent der Befragten glauben, dass die Mitarbeiter in Familienunternehmen der Führungsetage einen "Vertrauensvorschuss" geben. Laut 53 Prozent wirkt sich das auch positiv auf die Krankheitstage aus: zufriedene Arbeitnehmer werden seltener krank.

Tatsächlich sind die deutschen Familienunternehmen nicht nur in Bezug auf die Mitarbeiterführung vorbildlich unterwegs. Wie eine Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel und der Beratungsgesellschaft Rödl & Partner zeigt, sind gerade diese Firmen nach der Finanz- und Wirtschaftskrise besonders gut aufgestellt. So konnten in den Jahren 2007 bis 2010 die 500 umsatzstärksten Familienunternehmen Deutschlands ihre Eigenkapitalquote um etwa 8 Prozent auf durchschnittlich 53,7 Prozent steigern. Experten werten es schon als Erfolg, wenn Firmen eine Eigenkapitalquote um die 30 Prozent schaffen. Überdurchschnittlich hoch fiel auch die Rendite dieser Unternehmen aus. Damit haben sie im Vergleich zu anderen Arbeitgebern eine überdurchschnittlich hohe Finanzkraft. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)