Social Media: Keinen Plan, aber auch dabei

Forscher haben untersucht, welche Strategien Unternehmen bei ihrer Social Media-Kommunikation verfolgen. Ergebnis: keine.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

(Bild: Burson-Marsteller)

Social Media ist als Marketinginstrument von großer Bedeutung, da sind sich alle einig. Klar also auch, dass man hier Präsenz zeigen muss, um sich selbst als jung, dynamisch und vor allem sympathisch zu präsentieren. Kein Wunder, dass die Zahl der Unternehmen, die auf Social Media-Plattformen präsent sind, stetig steigt. Leipziger Forscher haben untersucht, inwieweit börsennotierte Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA und Japan die Plattformen nutzen. Und bestätigen, genau wie weitere aktuelle Untersuchungen, dass im Grunde alle dabei sein möchten, aber nicht wissen, was genau sie tun müssen, um erfolgreich zu sein.

So kamen die Leipziger Experten zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass konsistente Strategien für die Kommunikation im Netz so gut wie nicht vorhanden sind. Das ist gerade bei Aktiengesellschaften erstaunlich, können sich Gerüchte im Internet doch innerhalb von Minuten verbreiten und erhebliche Folgen auf Aktienkurse und Unternehmenswerte haben. Innerhalb weniger Minuten kann die Reputation eines Unternehmens geschädigt werden.

Zwar werden für das Internet durchaus Informationen aufbereitet, die meisten davon finden sich allerdings nur auf der Homepage der Unternehmen. Disskussionsforen auf Social Media-Plattformen, die dabei helfen könnten, Kritik zu kanalisieren, zu kontrollieren und schnell abzumildern, fehlen komplett.

Das bedeutet aber nicht, dass die Firmen die neue Kommunikationswelt nicht nutzen: Wie die Studie "The Global Social Media Check-up 2011" von Burston-Marsteller belegt, sind über 80 Prozent der Fortune 100-Unternehmen hier aktiv. Auch die Studie "Social Media Gouvernance 2011" bestätigt: Der Anteil der Unternehmen (und Behörden, Verbände und Nichtregierungsorganisationen), die Social Media aktiv in ihrer Kommunikation einsetzen ist seit 2010 von 54 auf 71 Prozent gestiegen. Allerdings gibt es nur in jeder dritten Firma einen dazugehörigen Ordnungsrahmen, bestimmte Guidelines oder ein gesondertes Budget für diese Aktivitäten. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)