Wege aus dem Konflikt

Komplett vermeiden lassen sich Konflikte im Berufsleben nicht. Es gehört zu den Aufgaben des Vorgesetzen, Lösungswege aufzuzeigen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Der beste Chef kann nicht verhindern, dass es in seinem Team zu Konflikten kommt. Denn die verschiedenen Charaktere, Meinungen und Ideen werden nicht an der Bürotür abgegeben. So kann es also auch im Unternehmen vorkommen, dass Menschen mit unterschiedlichen Positionen aufeinandertreffen und es zu Auseinandersetzungen kommt. Die meisten davon sind harmlos und lassen sich schnell lösen. Doch wenn die Situation von Dauer ist oder gar eskaliert, muss der Vorgesetze eingreifen bzw. Lösungswege aufzeigen. Schließlich sollen die Mitarbeiter ihre Energie in die Arbeit und nicht in Meinungsverschiedenheiten stecken. Außerdem sind solche Situationen gefährlich für das Betriebsklima: plötzlich bilden sich Fronten innerhalb der Teams, es kommt zu Intrigen und zu Mobbing. Dies gilt es in jedem Fall zu verhindern. Hier ein paar Tipps, wie Sie mit Konflikten im Team umgehen können.

1. Machen Sie klar, dass Sie keinen Streit dulden. Sachliche Auseinandersetzungen mit einem beruflichen Thema sind selbstverständlich gewünscht, denn sie können tatsächlich eine Chance zur positiven Veränderung sein. Aber Intrigen und Mobbing haben in der Firma nichts zu suchen und wer sich trotzdem auf dieses Glatteis wagt, muss mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Solch Ansagen bringen die Streithähne oft schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.

2. Bieten Sie professionelles Konfliktmanagement an. Natürlich sollten Sie ein offenes Ohr für Ihre Mitarbeiter haben. Sie müssen sich aber zwingend aus den Querelen der einzelnen Angestellten raushalten und dürfen auf keinen Fall Stellung beziehen. Das kann nämlich nachhaltig für atmosphärische Störungen zwischen Ihnen und dem "Verlierer" sorgen. Besser ist es, einen neutralen Konfliktmanager einzuschalten. Das kann ein externer Coach oder Psychologe oder auch ein Mitarbeiter sein, den der Betriebsrat oder die Belegschaft in diese Funktion gewählt hat. Einem Konfliktmanager oder Mediator traut man den neutralen Streitschlichter eher zu als dem eigenen Chef.

3. Haben Sie den Eindruck, dass es immer wieder die gleichen Personen sind, die für Ärger sorgen, dann investieren Sie in entsprechende Weiterbildung. Stressbewältigung, Kommunikationstraining und Konfliktmanagement sollten dann auf jeden Fall auf der Agenda stehen. Haben sich bereits Grüppchen in der Belegschaft gebildet, könnte unter Umständen auch ein Teamcoaching nötig sein.

4. Betreiben Sie Ursachenforschung. Ein Streit ist nicht einfach nur ein Streit. Gerade im Beruf geht es meistens um viel mehr. Der Wunsch nach Anerkennung spielt hier eine besonders große Rolle. Wenn Mitarbeiter nicht als Team funktionieren, sondern sich als Wettbewerber betrachten, dann läuft einiges schief. Versuchen Sie deshalb die Gründe für den Konflikt genau zu erforschen und betrachten Sie auch die eigene Rolle kritisch. Vielleicht kann eine Änderung in Ihrem eigenen Verhalten solchen Auseinandersetzungen künftig den Nährboden entziehen.

5. Wenn gar nichts mehr hilft: Trennen Sie die Streithähne. Eine Versetzung in eine andere Abteilung kann wahre Wunder vollbringen. (masi)