Welche Führungseigenschaften der Mittelstand erwartet

Wer auf eine große Karriere in einem mittelständischen Unternehmen hinarbeitet, sollte nicht nur sein Fachwissen unter Beweis stellen. Vertrauenswürdigkeit und Loyalität sind ebenso gefragt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Marzena Sicking

Der beste Uni-Abschluss ist für die Karriere nutzlos, wenn die Vorgesetzten Ihnen nicht vertrauen. Das bestätigt jetzt auch eine neue Studie des Spezialversicherers Hiscox, der kleine und mittlere Unternehmen (KMU) befragt hat, welche Eigenschaften man dort an einem Vorstand besonders schätzt. Antwort: Vor allem Vertrauenswürdigkeit.

Die Inhaber, Geschäftsführer und Senior Manager in den befragten Firmen gaben an, dass Vertrauen (39 Prozent) und Führungsstärke (20 Prozent) die wichtigsten Attribute eines perfekten Vorstandes sind. Erst danach folgen Loyalität (26 Prozent) – die doch eigentlich auch zu dem Vertrauensthema gehört – und erfolgreiches Finanzmanagement (20 Prozent). Wer Vorstand in einem mittelständischen Unternehmen werden will, sollte also zuerst BWL studieren und sich am Arbeitsplatz möglichst aus dem "Flurfunk" raushalten.

Ob dieser Vorstand nun ein Mann oder eine Frau sein soll, ist 44 Prozent der Befragten egal. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings, dass für 56 Prozent der Entscheider die Geschlechterfrage bei der Zusammensetzung des Vorstandes noch eine größere Rolle als die individuelle Eignung spielt. Von einer Quote halten die Herren an den Spitzen der Unternehmen dann auch entsprechend wenig: Nur fünf Prozent glauben, dass eine bewusste Mischung aus Männern und Frauen wichtig für den Erfolg des Führungsteams ist.

Nach dem idealen Management-Team für ihr Unternehmen befragt, sagten die Manager, dass sie sich Leute wünschen, die über breites Fachwissen verfügen (44 Prozent), große Erfahrung mitbringen (29 Prozent) und starke Persönlichkeiten sind (12 Prozent). Zwölf Prozent sind allerdings nicht wirklich viel. Vielleicht liegt es daran, dass "starke Persönlichkeiten" oft mit besonders streitbaren Geistern gleichgesetzt werden. Grundsätzlich sollen die Mitarbeiter positiv gestimmt (62 Prozent) und gut organisiert sein (61 Prozent) und sich auch kooperativ zeigen (55 Prozent). Aggressive, extrovertierte oder reservierte Manager schätzen hingegen weder die Firmenchefs noch die anderen Kollegen im Führungsteam. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)