Elektroauto BYD Seal im Test: Was der Model-3-Rivale leistet

Der BYD Seal hinterlÀsst im Test einen ordentlichen Eindruck. An einigen SchwÀchen arbeitet die Marke gerade, und das ist auch notwendig.

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BYD Seal Design

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 11 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

BYD ist nicht zufrieden: 1432 Neuzulassungen bis inklusive Juli und ĂŒber alle Baureihen sind zu wenig. Stella Li, die dem EuropageschĂ€ft vorsteht, hat sich von der Hedin-Gruppe als Vertriebspartner in Deutschland getrennt, aber das ErsatzteilgeschĂ€ft in Gestalt der Hedin Electric Mobility GmbH sowie zwei Stores von denen ĂŒbernommen. BYD ist nicht nur einer der grĂ¶ĂŸten Produzenten von Batteriezellen, sondern auch der Hersteller von Elektroautos, der Tesla bei den weltweiten Absatzzahlen kassieren könnte. Das ist der Anspruch. Je nach Quartal lag zuletzt mal Tesla, mal BYD international vorne. Grund genug fĂŒr eine ausfĂŒhrliche Ausfahrt mit der Limousine BYD Seal. Der Seal – ĂŒbersetzt die Robbe – hat zwei sehr harte Konkurrenten: Das Tesla Model 3 und das ĂŒberarbeitete 2025er-Modell des Seal, das im August in China vorgestellt wurde.

Der BYD Seal kann in der Version "Design" mit Heckantrieb und 230 kW ab 44.990 Euro oder als "Excellence" mit Allradantrieb und 390 kW ab 50.990 Euro bestellt werden. Die Aufpreisliste ist kurz: Einzelne Farben wie das Indigo-Grau des Testwagens kosten 1000 Euro extra; die meisten Lackierungen sind serienmĂ€ĂŸig. Das war’s, mehr Individualisierung ab Werk ist nicht vorgesehen. Die Serienausstattung ist umfangreich und Ă€hnelt der des Tesla Model 3: Ein Panoramadach, das sich nicht öffnen lĂ€sst, ist genauso im Preis inbegriffen wie diverse Assistenzsysteme von der 360-Grad-Kamera bis zur SpurmittenfĂŒhrung. Dazu kommen elektrisch verstellbare Sitze mit gut im MenĂŒ versteckter Speicherfunktion, sowie das Zentraldisplay, das sich entweder per Touchbedienung oder per Taste im Lenkrad um 90 Grad von horizontal auf vertikal – und zurĂŒck – drehen lĂ€sst.

Im Charakter aber sind der Seal und das Model 3 gegensĂ€tzlich: Der Tesla ist eine Sportlimousine mit einer direkten Lenkung, einem kleinen Lenkrad sowie einer spitzen Fahrpedalkennlinie. Der BYD dagegen ist eine Komfortlimousine. Er beschleunigt mit 5,9 Sekunden auf 100 km/h ungefĂ€hr so schnell wie das Model 3 RWD (6,1 Sekunden), was sich wegen des lĂ€ngeren Pedalwegs und der scheinbar milden Reaktion auf den Fußdruck behĂ€biger anfĂŒhlt, als es objektiv ist. Der Seal ist smooth statt spitz. Das Lenkrad hat einen deutlich grĂ¶ĂŸeren Durchmesser als bei Tesla und ist ein paar Grad geneigt. Außerdem ist der ausgeprĂ€gte Unterschied zwischen geringer Lenkkraft bei niedrigen und hoher Lenkkraft bei höheren Geschwindigkeiten gewöhnungsbedĂŒrftig.

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