Elektroauto VW ID.4: Erste Ausfahrt im E-SUV

Eine Probefahrt in VWs Hoffnungsträger ID.4 zeigt: Der Konzern geht gut vorbereitet in ein Rennen, in dem er gute Chancen hat, vorn mitzumischen.

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VW ID.4

(Bild: press-inform)

Lesezeit: 5 Min.
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Selten waren sie Trendsetter in Wolfsburg, so auch dieses Mal nicht. Was der Konzern aber, gemessen in industriellen Maßstäben, innerhalb kurzer Zeit geschaffen hat, nötigt Respekt ab, trotz aller Startschwierigkeiten. Volkswagen hat sich, auch finanziell, derart auf den batterieelektrischen Antrieb festgelegt, dass die Strategen gezwungen sind, die zahlreichen Ableger des Modularen Elektrobaukastens zu einem Erfolg zu machen. Dass es klappt, scheint relativ wahrscheinlich, und die wichtigste Rolle fällt dabei dem VW ID.4 und seinen Derivaten zu. Er stand uns, nur noch minimal getarnt, für eine erste Proberunde zur Verfügung.

Das SUV ist mit 4,62 Meter Länge spürbar größer als der ID.3 und liegt zwischen Tiguan und Tiguan Allspace. Auf den Bildern wirkt der ID.4 voluminöser als er ist, der Radstand ist mit 2,77 Meter sogar identisch mit dem ID.3. Das Platzangebot ist sehr großzügig, die Sitze vorn wie hinten bequem. "Wir haben 6 cm mehr Innenraum als das Tesla Model Y, obwohl wir rund 19 cm kürzer sind", erläutert Ralf Brandstätter, Vorstandschef der Volkswagen-Kernmarke VW Pkw. Die Spitze ist natürlich kein Zufall. VW ist sich der Konkurrenz des Tesla Model Y, das ab 2021 voraussichtlich in Brandenburg gefertigt wird und auf eine ähnliche Klientel zielt, sehr wohl bewusst.

Die ersten Kilometer mit dem ID.4 belegen indes, dass VW gut vorbereitet in dieses Rennen geht. Der Testwagen mit der großen Batteriekapazität von 82 kWh, von denen sich 77 kWh nachladen lassen, tritt vehement an, trotz eines Leergewichts von rund 1,8 Tonnen. Genaue technische Daten will VW erst zur offiziellen Premiere am 23. September verraten. Antriebs- und Batteriekonfigurationen werden natürlich weitgehend identisch mit jenen im Skoda Enyaq sein:

(Bild: Skoda)

Unterwegs fällt die etwas zu leichtgängige Lenkung auf, die etwas mehr Rückmeldung liefern könnte. Der Wendekreis liegt bei nur 10,2 Metern, hier macht sich bezahlt, dass der E-Antrieb vergleichsweise wenig Platz beansprucht und so der Lenkeinschlag größer ausfallen kann. „Den Wendekreis bekommen wir nur mit einer reinen Elektroplattform hin“, sagt Thomas Ulbrich, VW-Vorstand für den Bereich Elektro. Gut gelungen ist auch die Dämmung. Im Testwagen war Doppelglas eingebaut, Windgeräusch damit allenfalls sehr leise wahrzunehmen.