Elektroauto VW ID.4: Erste Ausfahrt im E-SUV

Seite 2: Geschickt abgestimmtes Fahrwerk

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Volkswagens Routine beim Abstimmen von Fahrwerken ist auch hier zu merken, obwohl sich die Ingenieure hier neu kalibrieren mussten: Motor und Antrieb im Heck, das gab es von VW lange Zeit nicht. Auffällig und erwartbar ist die gute Traktion auf trockener Straße, doch der ID.4 fährt sich unerwartet auch handlich. Das adaptive Fahrwerk bietet eine spürbare Bandbreite, wobei der Komfortmodus meist die beste Wahl ist.

Auf der Autobahn zieht der ID.4 recht flott bis etwas oberhalb von 140 km/h, bis zur Spitze von 160 km/h wird es etwas zäher. Für den globalen Markt ist das gut so, auf deutschen Autobahnen wird sich mancher möglicherweise mehr wünschen. Das liefert aktuell nur das Topmodell mit 225 kW, bei dem VW erst bei 180 km/h dem Treiben ein Ende setzt.

Erste Ausfahrt: VW ID.4 (12 Bilder)

Der VW ID.4 wirkt auf den ersten Blick größer, als er ist. Autos wie Skoda Kodiaq und Volvo XC60 sind nochmal etwas voluminöser.
(Bild: press-inform)

Der Innenraum ähnelt dem des ID.3, ist allerdings etwas weniger frugal eingerichtet. Das ist gut so, denn der kleine Hoffnungsträger ist diesbezüglich von einer Schlichtheit, die man so gerade von VW nicht erwartet hätte. Schließlich hat der Konzern über viele Jahre das Kapitel "schöner Schein" erfolgreich bearbeitet. Die Verarbeitung wirkte im Testwagen, der ja aus einer sehr frühen Produktion stammt, sehr ordentlich.

VW lässt sich noch nicht in die Karten schauen, was die genauen Preise anbelangt. Wir rechnen mit rund 36.000 Euro für das Basismodell, was etwas oberhalb des Skoda Enyaq liegen würde. Ausgeliefert werden soll es ab Anfang 2021, nur die beiden Startversionen ID.4 First und ID.4 First Max sollen schon ab Ende November verfügbar sein. Die sind gut ausgestattet, kosten jedoch 49.000 oder sogar 59.000 Euro. Das Hauptgeschäft wird sich vermutlich eher rund um 40.000 Euro abspielen. Mit den Subventionen des Steuerzahlers und dem Nachlass des Herstellers liegt der ID.4 dann irgendwo dort, wo der Bestseller Tiguan auch seine Kunden einsammelt.

Modelle wie Touran und Tiguan kamen lange nach vergleichbaren Konkurrenten auf den Markt und wurden dennoch schnell zu Bestsellern in ihren Segmenten. Auch in der E-Mobilität ist der Konzern nicht vorn dabei, doch der Zeitpunkt seiner Modelloffensive könnte diesmal exakt getroffen sein. Denn der Markt ist in Bewegung und VW mit aggressiv eingepreisten E-SUVs mittendrin. Kaum vorstellbar, dass diese Saat nicht aufgeht, die Volkswagen mit weiteren Ablegern von Skoda, Seat und Audi breit ausbringt.

(mfz)