Kia Niro als Plug-in-Hybrid im Test: Nur zweite Wahl?
Kia bietet den Niro als Elektroauto, Vollhybrid und Plug-in-Hybrid an. Letzterer soll Reichweitenangst und Ă–konomie geschickt austarieren. Kann das gelingen?
Die Neuwagenpreise sind in den vergangenen anderthalb Jahre derart in die Höhe geschnellt, dass ziemlich sicher nicht nur ich mitunter etwas Mühe habe, noch zu folgen. Der am wenigsten teure VW Golf kostet inzwischen knapp 30.000 Euro. Mit Bangen schaut manch einer, wo das eigentlich hinführen soll. Testwagen wurden von den Herstellern schon immer nahe der Vollausstattung zur Verfügung gestellt, die Listenpreise für diese Modelle waren also stets am oberen Ende dessen, was für das jeweilige Auto ausgegeben werden konnte. Es sind also weniger die 47.200 Euro, die Kia für den getesteten, nahezu vollausgestatteten Niro PHEV aufruft, die nachdenklich machen, sondern viel mehr der oberflächliche Gegenwert.
Tiefpunkt magere Matte
Das SUV ist dabei keineswegs ein übles Auto, ganz im Gegenteil fährt es insgesamt durchaus angenehm. Doch das Gefühl, einen derart teuren Gegenstand durch die Gegend zu bewegen, stellt sich nicht ein, Kia hat diesbezüglich robust vorgesorgt. Der Niro ist zwar solide und ordentlich zusammengebaut, doch die Materialauswahl schlicht zu nennen, wäre fast beschönigend. Tiefpunkt ist die magere Matte, die als Sichtschutz für den Kofferraum dient und an dürren Schnüren hängt. Nirgendwo ist das, was man für fast 50.000 Euro einst erwarten konnte, von dem, was Hersteller für diese Summe aktuell liefern, im Niro weiter voneinander entfernt. In dieses Bild passen die sparsame Geräuschdämmung und Sitze mit bestenfalls durchschnittlicher Bequemlichkeit.
Einfach zu bedienen
Funktional ist der Niro geschickt eingerichtet. Alle im Alltag wichtigen Funktionen lassen sich ohne größere Umstände bedienen. Gewöhnungsbedürftig ist die umschaltbare Leiste unter dem Bildschirm in der Mitte, mit der mal die Klimaautomatik, mal das Infotainmentsystem gesteuert wird. Wer nicht hinschaut, dreht also aus Versehen schon mal die Temperatur statt der Lautstärke hoch. Ablagen gibt es reichlich, was auch daran liegt, dass im Niro die Becherhalter aus dem Weg geräumt werden können – meines Erachtens das Beste, was man mit dieser Seuche machen kann.
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