Test Dacia Duster Hybrid: Brachiale Optik, eigenwilliger Antrieb
Dacia hat den beliebten Duster überholt. Außer einer brachialen Optik kommt auch ein neuer Hybrid-Antrieb. Wir testen, wie gut er sich schlägt.
(Bild: Clemens Gleich)
Seit ich mit einem Renault Koleos quer durch den australischen Busch gebrettert bin, Plastikteile abwerfend wie eine Echse für Fressfeinde, bin ich zur Überzeugung gelangt, dass so ein einfacher Haldex-Allradantrieb und Straßenbereifung für 80 Prozent der Anwendungen ausreichen, wenn man in Kauf nimmt, etwas(tm) auf Material zu fahren. Zu einer ähnlichen Ansicht kamen noch sehr viele andere Menschen, sodass sich der Dacia Duster mit Allradantrieb über alle Generationen großer Beliebtheit erfreute. Der Duster kombinierte mit Teilen aus dem Renault-Regal den anhängbaren zusätzlichen Hinterradantrieb mit 20 cm Bodenfreiheit und für den Handschalter mit einem extrakurzen, ersten Gang. In Summe stand da ein Auto, das sehr viel bot, aber günstig bepreist war.
- Dacias neuester Duster bringt ein brachiales Design und einen Hybridantrieb aus dem Renault-Regal.
- Der Hybrid-Antrieb funktioniert leider nicht besonders gut.
- Das einfache Infotainment-System hat einige Schwächen, aber ein überraschend gutes kleines Navigationsmodul.
- Insgesamt bleibt der Duster ein konzeptionell starkes Auto für einen guten Preis, das etwas unter dem störrischen neuen Antrieb leidet.
Jetzt gibt es eine neue Generation des Duster. Ich hätte gern die Allrad-Version getestet, in ländlichem Wintermatsch und Kugelhagel, aber uns interessierte der neue Duster Hybrid 140, und den gibt es derzeit nur mit Frontantrieb. Die martialische neue Optik des Dusters musste also ohne Schlammspray auskommen, denn wir konzentrierten uns mit dem Fronttriebler auf das Haupteinsatzgebiet jeden Dusters: die Straße. Trotz seiner Schlechtweg-Eigenschaften fährt der Duster im Alltag zu schätzungsweise rund 100 Prozent auf Asphalt und muss folglich dort gut abschneiden.
Auf der Straße erzeugte das Infotainment-System gemischte Gefühle, die EU-Tempowarnervorgabe ISA wie immer eindeutige Gefühle, und der neue Hybridantrieb reihte sich leider eher unter dem nervigen EU-Pieper ein als unter dem gemischtgefühligen Infotainment-System. Der Hybridantrieb mag im WLTP-Lauf für ein paar virtuelle Weniger-Gramm gesorgt haben, in der Realität ist er eher ein Rückschritt. Vielleicht ist schon deshalb interessant: Außer dem Hybrid-Benziner bietet Dacia auch noch einen Gasantrieb an, der wahrscheinlich wirtschaftlicher arbeitet und harmonischer fährt. Ansonsten bleiben auch die 130er-Benziner im Programm.
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