E-Mobilität geht steil: Prognose zur Batterie-Entwicklung

Seite 2: Aufpreis für den Durchbruch

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Der Verbrauch von Elektrofahrzeugen lag 2019 bei 10,4 kWh pro Tonne Fahrzeuggewicht und damit pro rund 3 Euro pro 100 Kilometer, deutlich günstiger als mit einem fossil angetriebenen Auto. Die Fahrenergiekosten tragen dennoch nicht zu einer wachsenden Attraktivität der Elektromobilität bei, weil bei herkömmlich angetriebenen Autos die Kilometerkosten mit dem Normverbrauch und stagnierenden Treibstoffpreisen sinken, während der Verbrauch von Elektroautos gleich bleibt, aber der Strompreis steigt.

Die Zeit dramatisch sinkender Preise für Elektrofahrzeuge ist laut Studie vorerst vorbei. Kostete vor zehn Jahren ein E-Auto noch rund das Doppelte eines herkömmlichen, liegen wir heute noch bei rund 45 Prozent darüber und selbst unter Einberechnung des Umweltbonus noch knapp 30 Prozent. Zu viel für einen Durchbruch der Elektromobilität, sagen die Berater, die einen Aufpreis von "unter 10 Prozent" sehen, ab dem sich der Kunde vom Preis unbeeinflusst zwischen den Antriebsarten entscheidet. Hier bleibt noch eine gewisse Aufklärungsarbeit zu leisten, denn bei der Berechnung aller Kosten steht das Elektroauto schon jetzt fast immer deutlich besser da als ein Verbrenner, wie unsere Kostenvergleiche zeigen.

Mittlerweile widerlegt ist eine der Anfangsthesen der Autoindustrie, welche sich die E-Mobilität nur auf Stadträume beschränkt vorstellen wollte. Kundenwünsche und ein verändertes politisches Umfeld zwingen sie dazu, sich in einen Wettbewerb zu begeben, den sie wegen seiner hohen Anfangsinvestitionen und seinen Unsicherheiten gern vermieden hätte. Heute führt die Förderung noch zu absurden Auswüchsen wie zum Beispiel beim BMW X5 xDrive45e. Das 2510-kg-SUV mit 290 kW verbraucht laut NEFZ zwischen 1,6 und 2,1 Liter Benzin, im Realbetrieb aber deutlich über 10 l/100 km, wird aber mit 5625 Euro gefördert, während ein wirklich sparsamer Toyota Corolla Hybrid, der in unserem Test 3,5 Liter/100 km verbrauchte, nicht gefördert wird. Dennoch waren laut Studie die Bedingungen für das Entstehen einer alltagstauglichen, erschwinglichen E-Mobilität noch nie so gut wie heute.

Horvath & Partners zieht den Schluss: "Bessere Qualität der Technologien, höhere Reichweiten, langfristig niedrigere Preise durch mehr Wettbewerb, Fortschritte bei der landesweiten Ladeinfrastruktur – all diese Entwicklungen werden in den kommenden Jahren positive Auswirkungen auf den Bestand von Elektroautos haben."

(fpi)