IG Metall: BenQ-Nothilfefonds reicht nicht aus

"10.000 Euro pro Kopf ersetzen keine Arbeitsplätze", sagte heute Detlef Wetzel, IG-Metall-Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen.

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Die IG Metall in Nordrhein-Westfalen hat die geplanten Hilfsmaßnahmen des Siemens-Konzerns für den insolventen Handyhersteller BenQ Mobile scharf kritisiert. "Mit einem Nothilfefonds ist es bei weitem nicht getan", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Detlef Wetzel heute. "10.000 Euro pro Kopf ersetzen keine Arbeitsplätze." Die mit dem Insolvenzverwalter gewonnene Zeit müsse für "tragfähige Fortführungskonzepte" genutzt werden. Siemens hatte angekündigt, in einen Hilfsfonds für BenQ-Mobile-Beschäftigte insgesamt rund 35 Millionen Euro einzuzahlen.

Von der Pleite sind mindestens 1600 Beschäftigte in der Fertigung in Nordrhein-Westfalen direkt betroffen. Hinzu kommen 1400 Mitarbeiter in der Zentrale in München. Im Zuge der Insolvenz von BenQ meldete auch das Serviceunternehmen Inservio GmbH Insolvenz an. Davon sind laut Gewerkschaft etwa 250 Mitarbeiter in Bocholt betroffen. Inservio war erst zum 1. Juli aus dem BenQ-Konzern ausgegründet worden.

Von Siemens liegt mittlerweile eine offizielle Mitteilung zu dem geplanten Fonds mit 35 Millionen Euro für BenQ-Mobile-Mitarbeiter in Deutschland vor. Darin heißt es, "in diesem Zuge verzichtet der Vorstand auf die beschlossene Gehaltserhöhung für ein Jahr und bringt damit 5 Millionen Euro in diesen Fonds ein". Auch sollen die BenQ-Mobile-Mitarbeiter bei der Besetzung der mehr als 2000 offenen Stellen von Siemens in Deutschland wie interne Bewerber behandelt und aktiv bei der Suche neuer Stellen unterstützt werden. "Wir finden die Vorgehensweise von BenQ verwerflich und helfen, so gut wir können", so Siemens-Vorstandsvorsitzender Klaus Kleinfeld. "Alle Behauptungen, wir hätten die Insolvenz von BenQ Mobile in Deutschland billigend in Kauf genommen, sind eine ungeheuerliche Verleumdung", sagte der Siemens-Chef weiter.

Siehe dazu auch: (anw)