Yahoo: Kampf um die Aktionäre
In einem Brief an die Aktionäre hat Yahoo die grundsätzliche Bereitschaft bekräftigt, das Unternehmen ab einem Preis von 33 US-Dollar je Aktie ganz an Microsoft zu verkaufen. Aber auch ein Teilverkauf sei unter Umständen möglich.
Yahoo hat am heutigen Donnerstag die grundsätzliche Bereitschaft bekräftigt, das Unternehmen an den Softwareriesen Microsoft zu verkaufen. Der Mindestpreis liege bei 33 US-Dollar je Aktie, teilte Yahoo seinen Aktionären in einem Brief mit. Auch ein Verkauf des Kerngeschäfts Internet-Suche sei unter Umständen möglich, hieß es. Unterdessen hat Microsoft nach mehrfach gescheiterten Anläufen zu einer Übernahme nun Gespräche mit dem Internet-Portal-Betreiber AOL aufgenommen. Thema der Gespräche solle ein möglicher Zusammenschluss im Online-Geschäft sein, berichtete das Wall Street Journal.
An einer Komplettübernahme von Yahoo hatte Microsoft bereits seit längerem kein Interesse mehr gezeigt. Gegen einen Teilverkauf nur der Such-Sparte hatte sich selbst Großaktionär Carl Icahn ausgesprochen, der eine Übernahme durch Microsoft seit Monaten gegen den derzeitigen Verwaltungsrat durchsetzen will. Erst am vergangenen Wochenende änderte der als Firmenjäger berüchtigte Großaktionär seine Strategie und unterbreitete der Yahoo-Führung überraschend gemeinsam mit Microsoft doch einen Übernahmeplan für die Internet-Such-Sparte.
Icahn plant, auf der für den 1. August angesetzten Yahoo-Hauptversammlung den Verwaltungsrat abwählen zu lassen und mit Unterstützung seiner eigenen Gefolgsleute doch noch ein Geschäft mit Microsoft zu erzwingen. Er setzt zudem auf eine ganze Reihe von Aktionären, die über das Ausschlagen des ersten Übernahme-Angebots von Microsoft in Höhe von zuletzt 33 US-Dollar pro Aktie verärgert sind.
Auch Yahoo führte Berichten zufolge immer wieder Gespräche mit AOL aus dem Time-Warner-Konzern. Timer Warner sucht nach einer neuen Strategie für das schlecht laufende Internet-Geschäft. Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass irgend ein Geschäft mit AOL vereinbart werde, bevor die Yahoo-Aktionäre nicht eine Entscheidung getroffen haben, sagte Richard Greenfield, Analyst bei Pali Capital der New York Times. "Ich sehe nicht, warum irgendjemand sich jetzt bewegen sollte, wo all die Bruchteile so wie sie sind auf dem Schachbrett verteilt sind."
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(dpa) / (pmz)