Microsoft bedauert Yahoos Ablehnung der Übernahme-Offerte
Der Softwarekonzern will anscheinend alle möglichen Mittel ausschöpfen, um die Yahoo-Aktionäre von seinem Übernahmeangebot zu überzeugen.
"Es ist bedauerlich, dass Yahoo unseren fairen Vorschlag nicht angenommen hat", heißt es in einer Antwort von Microsoft auf die gestern offiziell verkündete Ablehnung des Yahoo-Verwaltungsrats auf die Übernahme-Offerte aus Redmond. Der Softwarekonzern behalte sich alle nötigen Schritte vor, um sicherzugehen, dass die Yahoo-Aktionäre den Wert des Übernahmeangebots wahrnehmen können. Yahoos Antwort ändere nichts an Microsofts Glauben an den strategischen und finanziellen Vorzügen des Angebots.
Konkrete weitere Schritte erläutert Microsoft in seiner Mitteilung nicht. Der Konzern könnte nun sein Angebot erhöhen oder eine feindliche Übernahme starten. Yahoo wiederum könnte sich mit einer "Giftpille" gegen eine Übernahme wehren. Dabei handelt es sich um ein strategisches Vorgehen, durch das eine Übernahme weit weniger attraktiv oder unmöglich gemacht wird. Analysten gehen jedenfalls davon aus, dass die Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen langwierig werden.
Anfang dieses Monats hatte Microsoft ein offizielles Übernahmeangebot für Yahoo bekannt gegeben. Der Konzern will dafür 31 US-Dollar pro Aktie bezahlen; insgesamt würde Microsoft die Yahoo-Übernahme damit 44,6 Milliarden US-Dollar kosten. Der Yahoo-Verwaltungsrat sieht das Angebot als nicht ausreichend an. Mit der Offerte sei das Unternehmen mitsamt Marke, weltweiten Besuchern und jüngsten Investitionen in Anzeigenplattformen deutlich zu niedrig bewertet, hieß es gestern in einer Yahoo-Mitteilung. Laut Medienberichten strebt Yahoo einen Preis von mindestens 40 US-Dollar je Aktie an.
Siehe dazu auch:
- Yahoo lehnt Übernahmeangebot von Microsoft offiziell ab
- Yahoo will mit AOL über Fusion verhandeln
- Yahoo will angeblich Microsoft-Offerte zur Übernahme zurückweisen
- Time Warner stellt die Weichen für AOL
- Yahoo-Berater empfehlen Annahme der Microsoft-Offerte
- Microsoft und Yahoo: Time waits for no one ...
- Verkauf würde Yahoo-Gründern 4 Milliarden Dollar bringen
- Medienmogul Murdoch will nicht mit Microsoft um Yahoo konkurrieren
- Microsoft-Chef sieht keine Alternative zu Übernahme von Yahoo
- Google attackiert Microsoft: Widerstand bei Yahoo-Übernahme
- Microsoft trifft bei Übernahmekandidat Yahoo auf alte Widersacher
- Spekulationen um die Neuordnung der Online-Werbebranche
- Google: Microsoft bedroht die "Offenheit und Innovation" des Internet
- Yahoo erwägt Optionen ohne Microsoft
- Microsoft/Yahoo - Deal gegen Google
- Microsoft will Yahoo kaufen