Batterien fĂĽr Elektroautos: Stellantis und Catl investieren in neues Werk

Der Batteriehersteller und Catl und der Autokonzern Stellantis wollen in Spanien Milliarden investieren und eine Produktion von LFP-Batterien starten.

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Opel Corsa Electric

(Bild: Franz)

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Der Absatz von Elektroautos hat in Deutschland in diesem Jahr einen kräftigen Dämpfer bekommen. Langfristig zeichnet sich allerdings keine Alternative ab. Im kommenden Jahr werden die Hersteller die E-Auto-Quote durch die strengeren Vorgaben beim Flottengrenzwert anheben müssen. Das wird vorrangig durch eine aggressive Preisgestaltung geschehen. Autohersteller müssen sich dafür Freiräume in der Kalkulation verschaffen. Ein Weg dorthin führt unter Umständen über eine eigene Produktion von Batteriezellen. Der riesige Vielmarken-Verbund Stellantis, zu dem unter anderem Hersteller wie Fiat, Peugeot, Citroën und Opel gehören, tut sich dafür mit dem Spezialisten Catl zusammen.

Catl und Stellantis hatten vor gut einem Jahr eine gemeinsame Absichtserklärung unterschrieben, jetzt folgt eine Konkretisierung. In einem Gemeinschaftsunternehmen wollen beide Firmen, die zu gleichen Anteilen beteiligt sind, insgesamt rund 4,1 Milliarden Euro investieren. Mit diesem Geld soll unter anderem eine Produktion von Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) im spanischen Saragossa hochgezogen werden. Dort könnten jährlich bis zu 50 GWh Batteriekapazität entstehen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Vor diesem Ziel liegen allerdings mehrere Ausbauschritte – beide wollen flexibel auf die Erfordernisse des Marktes reagieren können und die Fertigung der Nachfrage gegebenenfalls anpassen.

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LFP-Batterien lassen sich bei Temperaturen unter Null kaum laden, erfordern also eine Konditionierung der Zellen. Dazu ist die Energiedichte geringer als bei Batterien, die auf einen Materialmix von Nickel, Mangan und Kobalt setzen. Stellantis und Catl haben dennoch gute Gründe, eine große LFP-Fertigung zu planen. Denn diese Zellen gelten als sehr robust und sind günstiger herzustellen. Momentan kostet eine Kilowattstunde Energiegehalt auf dem Weltmarkt auf der Zellebene rund 75 Euro (NMC) und teilweise weniger als 50 Euro (LFP). Mit einer weiter sinkenden Tendenz ist zu rechnen, und damit werden die Autohersteller perspektivisch auch geneigt sein, E-Autos großzügiger auszustatten. Reichweite ist schließlich noch immer ein Argument beim Kauf eines Elektroautos.

Stellantis will die in Saragossa gefertigten Batterien vor allem in Pkw und SUV im sogenannten B- und C-Segment einsetzen. Das dürften dann Modelle wie Peugeot 208 oder Citroën ë-C3 Aircross sein. Der Standort Saragossa, der rund 300 km westlich von Barcelona liegt, hat eine lange Tradition der Marke Opel: Seit 1982 wird dort unter anderem der Corsa gebaut.

(mfz)