Mittwoch: Robotaxi-Firma Cruise am Ende, Smartglasses mit KI-Unterstützung

Cruise-Eigner GM macht Schluss + Smart-Brille mit ChatGPT + Roboter für Kinder offline + Autos bei Amazon + Kritik an Digitalstrategie + Offline-Zonen Russlands

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Straßen einer Großstadt mit von Symbolen umkreisten Autos; Mittwoch: Robotaxi-Ende, GPT-Smartglasses, Kinderroboter-Aus, Amazon-Autos, Digitalstrategie-Kritik & Ersatz-Internet

(Bild: Suwin / Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.

General Motors gibt den Traum selbstfahrender Taxis auf. Cruise ist Geschichte, zumindest in der bekannten Form. Die bislang in verschiedenen Städten der USA fahrenden Robotaxis von Cruise werden auf unabsehbare Zeit geparkt. Die Cruise-Entwickler will GM gern übernehmen, die Zukunft der anderen Mitarbeiter ist offen. Neben dem Ende von Cruise muss auch Embodied als Anbieter vernetzter Kinderroboter die Segel streichen. Der Firma geht das Geld aus. Dabei sollte Moxie AI als Spielkamerad Kindern mit sozialen Schwierigkeiten helfen. Doch jetzt geht der vernetzte Roboter offline; das könnte die Kinder traumatisieren. Noch am Anfang steht hingegen die neue Smart-Brille von Solos, die KI etwa für Objekterkennung und Live-Übersetzungen bietet. Neben ChatGPT von OpenAI unterstützen die "AirGo Vision" Smartglasses auch Googles Gemini und Anthropics Claude. Für mehr Privatsphäre der Umgebung kann der Brillenträger optional auf Kameras verzichten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Die selbstfahrenden Taxis der GM-Tochter Cruise verschwinden wieder von US-Straßen. GM zieht die Reißleine, weil es keine Zukunft für seine Robotaxis sieht. Deren Entwicklung werde zu teuer und würde zu lange dauern, zudem intensiviere sich der Wettbewerb in diesem Markt. Stattdessen möchte sich der Autokonzern auf die Weiterentwicklung von Fahrerassistenzsystemen für Autos in Privatbesitz konzentrieren, "auf einem Weg zu vollautonomen persönlichen Fahrzeugen". Als Absagen an selbstfahrende Autos will der Konzern die Neuaufstellung nicht verstanden wissen. GM sei dem "autonomen Fahren voll verpflichtet", bloß vorerst nicht mehr für Robotaxis: GM zieht die Reißleine, stoppt Cruise-Fahrten.

Solos bietet mit den "AirGo Vision" neue Smartglasses an, die die Brillenträger per Künstlicher Intelligenz durch GPT-4o von OpenAI unterstützen. Damit lassen sich Objekte identifizieren, Sprache und Texte übersetzen sowie Wege finden. Neben ChatGPT werden aber auch andere KI-Modelle unterstützt, etwa Google Gemini und Claude von Anthropic. Die KI-Smartglasses sind in verschiedenen Farben und Formen erhältlich. Dazu gehört auch ein Brillengestell ohne Kameras für mehr Privatsphäre, was den Nutzer auf Audio-Unterstützung beschränkt. Das Gestell der AirGo Vision soll dabei einfach getauscht werden können, wenn auf die Kameras verzichtet werden soll: Solos bringt AirGo V Smartglasses mit ChatGPT als Konkurrenz zu Ray-Ban Meta.

Embodied, Inc. ist zahlungsunfähig und sperrt zu. Damit wird Moxie AI, der vernetzte Kinderroboter der Firma, nutzlos. Das Gerät sollte insbesondere Kinder "mit speziellen sozialen und emotionalen Bedürfnissen" in ihrer Entwicklung fördern. Doch ohne Clouddienste wird der etwa 35 cm große, akkubetriebene Roboter schon in wenigen Tagen zur schweren, leblosen Puppe. Laut Embodied hat sich ein prospektiver Geldgeber kurzfristig zurückgezogen, weshalb die Betriebsschließung unvermeidlich sei. Geld zurück für den 800 US-Dollar teuren Moxie AI gibt es dementsprechend nicht, außer vielleicht für Kunden, die in den letzten 30 Tagen bestellt haben: Vernetzter Kinderroboter Moxie AI nutzlos weil Firma pleite ist.

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Amazon.com bietet in ausgewählten Städten in den USA nun Neufahrzeuge von Hyundai an. Der koreanische Autohersteller ist damit der erste Partner von Amazon Autos. Amazon hat im November des Vorjahres angekündigt, in den Autoverkauf einzusteigen. Es sollte allerdings über ein Jahr dauern, bis die Betaversion von Amazon Autos am Dienstag online gegangen ist. Weitere Automarken sollen erst nächstes Jahr hinzukommen. Die langsame Einführung dürfte einer Besonderheit des nordamerikanischen Automarkts geschuldet sein: In den meisten US-Staaten ist es Autoherstellern verboten, Autos zu verkaufen. Der Vertrieb muss über unabhängige Autohändler laufen: Amazon.com verkauft jetzt auch Autos.

Es hört sich nach Fundamentalkritik an: "Unsere zentrale Empfehlung an die Bundesregierung lautet: Deutschland braucht eine Digitalstrategie, die diesen Namen verdient." Das schreibt der Beirat des Bits-und-Bytes-Fahrplans der Exekutive zusammen mit dem DigitalService des Bundes in seinem Abschlussbericht nach rund zweijähriger Arbeit. Schwerpunkt war es, die 19 in der Strategie genannten Leuchtturmprojekte durchaus kritisch zu begleiten und zu begutachten. Deren Palette reicht von Ökosystemen für Mobilitätsdaten und digitale Identitäten über die elektronische Patientenakte und das digitale Gefechtsfeld bis zu Softwarebausteinen für Verwaltungsdienstleistungen. Doch jetzt hagelt es Insider-Kritik: Warum die Regierung mit der Digitalstrategie ziemlich falsch lag.

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Russland hat am Wochenende die Abkoppelung mehrerer Regionen vom globalen Internet erprobt. Der Test diente russischsprachigen Medien zufolge dazu, die Funktionsfähigkeit eines rein inländischen Netzwerkes zu erproben. Dies hatte die russische Zensurbehörde Roskomnadsor so angekündigt. Es handele sich dabei um jährliche Tests, die darauf abzielten, die Ersatzinfrastruktur auf den Prüfstand zu stellen. Betroffen waren Medienberichten zufolge die Regionen Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien. Dort hatten Nutzer Anfang Dezember keine Möglichkeit mehr, sich mit Messengerdiensten wie WhatsApp oder Telegram zu verbinden während dieses Tests: Russland koppelt drei Regionen vom globalen Internet ab.

Auch noch wichtig:

(fds)