Ein Dutzend Motorrad-Favoriten für 2025

Für 2025 ist eine Reihe interessanter Motorräder angekündigt, mit beachtlichen Neuvorstellungen in allen klassischen Segmenten. Wir stellen zwölf von ihnen vor.

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Yamaha R9

(Bild: Yamaha)

Lesezeit: 14 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

2025 verspricht ein sehr erfreuliches Jahr für Motorradfahrer zu werden. Die Hersteller bringen viele interessante neue Modelle auf den Markt. Von der Supermoto über Enduro und Sportler bis zum Tourer ist für alle etwas dabei. Wir stellen zwölf wichtige Neuerscheinungen 2025 vor.

Die R 12 S darf sich wohl mit dem Titel "eleganteste BMW" schmücken. Sie ist eine Hommage an die R 90 S von 1973, die erste BMW, die dank einer innovativen Halbschalenverkleidung die magische 200-km/h-Grenze knackte.

(Bild: BMW)

Die R 12 S basiert auf der R 12 NineT und ist streng genommen einfach mit vielen BMW-Zubehörteilen, unter anderem Cockpitverkleidung, Sitzbankabdeckung, Drahtspeichenrädern, Lenkerendenspiegeln und Doppelrohrauspuff aufgemotzt worden, aber der Hersteller will sie als eigenständiges Modell verstanden wissen. Exklusiv bekommt die R 12 S eine Orange-Silber-Zweifarbenlackierung, wie sie ähnlich die Ur-Ahnin in den 1970er Jahren schmückte.

Der luftgekühlte Boxermotor holt aus 1170 cm3 Hubraum 109 PS und ordentliche 115 Nm Drehmoment. In Sachen Fahrleistungen gibt es sicher keinen Grund zur Kritik, auf der Landstraße dürfte die BMW sehr flott unterwegs sein. Erfreulich, dass die R 12 S mit nur 795 mm Sitzhöhe auch für eher kurzbeinige infrage kommt. Die R 12 S gibt es ab 22.000 Euro.

Ducati setzt weiterhin auf seinen traditionellen V2-Motor, hat aber für 2025 ein komplett neues Aggregat für die Mittelklasse entwickelt. Er versieht seinen Dienst in der wunderschönen Panigale V2, die mit einem aggressiv-sportlichen Design besticht.

(Bild: Ducati)

Zwar hat der 890 cm3 große V2 mit 120 PS deutlich weniger Höchstleistung als der Vorgängermotor, dafür ist die Panigale V2 aber auch 14 Kilogramm leichter, Ducati gibt ein Trockengewicht von 179 Kilogramm an. Ihre Fahrleistungen dürften daher für den Landstraßeneinsatz immer noch vollkommen ausreichend sein.

Die Sitzposition fällt durch die Stummellenker erwartungsgemäß sportiv aus. Man muss den Designern hoch anrechnen, dass sie auf die in Mode gekommen Winglets verzichtet haben. Ein Blickfang bilden die beiden unter das Heck verlegten Endschalldämpfer. Als S-Version bekommt die Panigale V2 ein Öhlins-Fahrwerk, Mono-Höcker und eine leichtere Batterie. Die Panigale V2 startet bei 16.390 Euro und ist damit um 4300 Euro billiger als die Vorgängerin, die Panigale V2 S kostet 18.890 Euro.

Die 400er-Supermoto von Suzuki ist wieder da. Der japanische Hersteller hat endlich das Flehen der Fans erhöht und bringt eine neue Supermoto mit dem 398-cm3-Einzylindermotor. Ihre Vorgängerin DR-Z 400 SM hat es inzwischen zu Kultstatus gebracht, wurde aber in Deutschland seit 2008 nicht mehr angeboten. Jetzt kehrt sie als DR-Z4 SM mit neuem Rahmen und überarbeitetem Motor zurück, der nun über Einspritzung, anderen Nockenwellen, Doppelzündung, leichteren Einlassventilen und Euro-5+-Norm verfügt.

(Bild: Suzuki)

38 PS Höchstleistung klingen heutzutage vielleicht nicht mehr sonderlich beeindruckend, aber sie müssen nur 154 kg Leergewicht antreiben. Da entsteht eine ganz erstaunliche Dynamik, wenn die DR-Z4 SM im Drift durch die Kurven gescheucht wird.

Die Supermoto zeigt sich deutlich moderner, mit schwungvollen Linien und einem winzigen LED-Scheinwerfer in der kleinen Frontmaske. Zum Glück setzt Suzuki weiterhin auf Drahtspeichenfelgen, was bei Geländeausflügen vorteilhaft ist. Die schmale Sitzbank ist natürlich nichts für lange Touren. Den Preis hat Suzuki bislang nicht bekannt gegeben.

Die Kawasaki Z 900 im Streetfighter-Look ist seit Jahren das zweitmeistverkaufte Motorrad in Deutschland. Doch die japanische Marke will sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern schickt seinen Bestseller für 2025 überarbeitet ins Rennen. Die Frontmaske mit drei LED-Lichtern ist neu gezeichnet, die seitlichen Cover bestehen aus gebürstetem Aluminium, die Sitzbank ist neu geformt.

(Bild: Kawasaki)

Der durchzugsstarke Reihenvierzylinder erfüllt die Euro-5+-Norm und leistet 124 PS bei 9500/min. Ein geändertes Nockenprofil soll 16 Prozent Sprit sparen und das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen verbessern, dafür wurde auch die Getriebeabstufung angepasst.

Der Lenkkopf ist verstärkt und der Heckrahmen verläuft weniger steil, Gabel und Heck-Dämpfer sind neu abgestimmt. Am Vorderrad verzögern jetzt radial montierte Vierkolben-Bremszangen von Nissin. Neu ist das Sechs-Achsen-IMU, das unter anderem Kurven-ABS ermöglicht. Das TFT-Display wächst auf fünf Zoll und Quickshifter sowie Tempomat sind jetzt Serienausstattung. Die Z 900 gibt es ab 9845 Euro, die SE-Version mit Öhlins-Federbein und Brembo-Bremsen ab 11.745 Euro.

Nostalgischer kann ein Motorrad kaum daherkommen, dabei ist Royal Enfield Classic 650 ein nagelneues Modell. Sie wirkt, wie aus den 50er-Jahren, was ein Großteil ihres Charmes ausmacht. Der chromglänzende Motor mit Kühlrippen und der auffällige Pea-Shooter-Auspuff ziehen den Blick auf sich.

(Bild: Royal Enfield)

Der Solo-Sattel, ein riesiger Hinterradkotflügel, der kugelige Tank, die Drahtspeichenfelgen und die kleine Blende über dem Rundscheinwerfer wirken wie aus der Zeit gefallen. Angetrieben wird die Classic 650 vom bekannten und bewährten 648-cm3-Reihenzweizylinder (Test), der es auf 48 PS bringt und daher mit dem Einsteiger-Führerschein A2 gefahren werden darf.

Die originelle Farbwahl bei den Lackierungen in türkis, bordeauxrot, metallicblau oder schwarz/chrom stechen hervor, unterstrichen dadurch, dass auch die obere Hälfte der Teleskopgabel und das Scheinwerfergehäuse mitlackiert sind. Royal Enfield hat den Preis bisher nicht genannt, er dürfte aber voraussichtlich unter 8000 Euro bleiben.

Triumph bringt einen neuen Motor in der gehobenen Mittelklasse. Die Tiger Sport 800 entspricht optisch weitestgehend der Tiger Sport 660 und unterscheidet sich doch erheblich. Der 798 cm3 große Dreizylinder leistet 115 PS und damit satte 34 PS mehr als der 660er, auch im Drehmoment übertrifft die 800er ihn mit 84 Nm.

(Bild: Triumph)

Das elegant designte Crossover-Bike wirkt sehr dynamisch und bietet dank verstellbarer Scheibe und seitlichen Flaps guten Windschutz. Die Verkleidung ist leicht überarbeitet und integriert neben den beiden LED-Scheinwerfern noch zwei LED-Tagfahrlichter. Einen deutlichen Unterschied macht der matt silberne Endschalldämpfer, der Auspuff der 660er endet hingegen direkt hinter dem Motor. Das Tankvolumen der Tiger Sport 800 wächst auf 18,6 Liter.

Das Fahrwerk mit Komponenten von Showa ist nun, abgesehen von der Druckstufe des Federbeins, voll einstellbar, die Fahrwerksgeometrie ändert sich nur minimal, jedoch verzögern nun radiale Vierkolbenbremssättel die Triumph. Mit 214 kg bleibt die Tiger Sport 800 leicht. Sechs-Achsen-IMU, Kurven-ABS, Schlupfregelung, Quickshifter und Tempomat sind serienmäßig. Die Tiger Sport 800 kostet ab 11.895 Euro.

Die US-amerikanische Marke Indian gönnt seinen Scout-Modellen für 2025 deutlich mehr Leistung. Dafür erhält der V2-Motor mehr Bohrung und Hub, um auf 1250 cm3 Hubraum zu kommen, die Verdichtung ist von 10,7:1 auf 12,5:1 erhöht. Das Ergebnis sind 105 PS und 108 Nm. Doch das Topmodell 101 Scout bringt es auf 111 PS und 109 Nm und erhält eine bessere Ausstattung.

(Bild: Indian)

Es besitzt statt einer Telegabel eine Upside-down-Gabel mit längeren Federwegen. Hinten arbeiten die beiden Federbeine mit Druckausgleichsbehältern für ein verbessertes Ansprechverhalten. Zudem bekommt sie als einzige Scout zwei Scheibenbremsen am 19-Zoll-Vorderrad mit radial montierten Vierkolben-Bremszangen von Brembo. Eine kleine Cockpitverkleidung mit Scheibe und ein relativ flacher Lenker sind bei der 101 Scout Serie.

Der Fahrer hockt in nur 680 mm Höhe auf dem breiten Sitzpolster und hat die Füße weit vor sich gestreckt. Mit 249 kg Leergewicht ist die 101 Scout für einen Cruiser nicht zu schwer geraten. Die Indian 101 Scout kostet 18.990 Euro, die Basis-Variante gibt es schon ab 15.690 Euro.

Aprilia hat mit für die jeweiligen Rennen aufgebauten Tuaregs bereits einige Rallys gewonnen und bringt 2025 folgerichtig das Modell Tuareg Rally auf den Markt. Der 660 cm3 große Reihenzweizylinder leistet zwar auch mit Euro-5+ weiterhin 80 PS und 70 Nm, verfügt aber nun über größere Drosselklappen und ein reaktionsschnelles Motor-Mapping. Im unteren Drehzahlbereich soll sie zudem mehr Drehmoment produzieren.

(Bild: Aprilia)

Beim Fahrwerk bleibt es bei 240 mm Federweg vorn und hinten, aber die Federn sind jetzt linear und nicht progressiv gewickelt, was den statischen Durchhang und die Kontrolle im Gelände verbessern soll. So vergrößert sich allerdings auch die Sitzhöhe auf 905 mm. Durch die neue Auspuffanlage von SC-Project und den Ergal-Felgen sinkt das Leergewicht um 5 auf 199 kg. Optisch hebt sich die Tuareg Rally von der Basis ab durch eine schwarz/rot/lila-Lackierung mit golden eloxierten Felgen, den Wegfall der Lippe unterhalb des Scheinwerfers und einem hochgesetzten Kotflügel. Der Motorschutz und der höhere Lenker sind Serie. Der Preis ist noch nicht bekannt, wird jedoch über 12.000 Euro liegen.

Der weltgrößte Motorradhersteller Honda will mit der neuen CB 1000 Hornet ein Statement setzen. Der Reihenvierzylinder stammt aus der 2017er-Version des Superbikes Fireblade und leistet in der Hornet amtliche 152 PS, bei gerade mal 211 kg Gewicht. Das sorgt für eindrucksvolle Fahrleistungen in einem handlichen Fahrwerk, denn mit 1455 mm Radstand und 99 mm Nachlauf ist die Hornisse auf Agilität ausgelegt.

(Bild: Honda)

Optisch geht sie deutlich in Richtung Streetfighter mit einer winzigen Maske um die beiden böse guckenden LED-Scheinwerfer und einem spitz zulaufenden Heck. Vier elegant geschwungene Krümmer enden in einem pummeligen Endschalldämpfer.

Honda spendiert seiner kräftigen Hornet natürlich diverse Assistenzsysteme wie Schlupfregelung und Wheelie-Kontrolle, ein Kurven-ABS ist allerdings nicht dabei. Wem die Hornet nicht sportlich genug ist, greift zur SP-Version mit Öhlins-Federbein und Stylema-Bremszangen von Brembo. Honda sendet mit dem Preis eine Schockwelle Richtung Konkurrenz: die CB 1000 Hornet gibt es schon ab 9700 Euro, die SP-Version für 11.500 Euro.

Yamaha-Fans können sich 2025 über ein außergewöhnliches Sportmotorrad freuen. Die R9 verfügt über den bekannten 890-cm3-Dreizylindermotor, der 119 PS leistet. Klingt für einen Sportler erst einmal eher verhalten, doch das brillante CP3-Aggregat weiß mit Drehfreude und gutem Durchzug zu begeistern.

(Bild: Yamaha)

Das Design formte Yamaha aggressiv und hängte zwei Winglets an die Front unter die beiden schmalen LED-Scheinwerfern und den mittigen Ellipsoid-Scheinwerfer. Ihr Aluminiumrahmen ist komplett neu entwickelt und mit 9,7 kg der leichteste Deltabox-Rahmen, den Yamaha je gebaut hat. Ein voll einstellbares KYB-Fahrwerk lässt auch bei verwöhnten Racern keine Wünsche offen, ebenso wenig wie die beiden radialen Stylema-Bremszangen von Brembo.

Als Leergewicht gibt der Hersteller 195 kg bei vollem 14-Liter-Tank an. Yamaha packte alles an elektronischen Assistenzsystemen in die R9, was für schnelle Rundenzeiten gebraucht wird, inklusive Kurven-ABS und schräglagensensitive Schlupfregelung sowie einen Quickshifter der dritten Generation. Yamaha erwartet 13.999 Euro für den Sportler.

Auf die letztes Jahr vorgestellte KTM 990 Duke folgt 2025 die verschärfte Version 990 Duke R. Gilt die Basis-Version mit ihrem 947 cm3 großen und 123 PS starken Reihenzweizylinder schon als sehr sportlich und kurvengierig, setzt die R-Variante durch ein geändertes Motor-Mapping noch sieben PS oben drauf und verleiht ihr 130 PS. Das Leergewicht sinkt laut KTM um zwei auf 190 kg. Das erreichen die Entwickler unter anderem dadurch, dass sie auf die Soziusfußrasten und den Soziussitz verzichten und ihn durch eine Abdeckung ersetzen.

(Bild: KTM)

Durch ein voll einstellbares Fahrwerk von WP kann die 990 Duke R auf Einsatzzwecke von Landstraße bis Rennstrecke vorbereitet werden. Sie verzögert mittels radialen Stylema-Bremszangen und 320-mm-Bremsscheiben von Brembo. Ganz neu präsentiert sich das Cockpit mit breitem 8,8-Zoll-TFT-Touchscreen, das einen Split-Screen-Darstellung zulässt. Die 990 Duke R verfügt über einen Track-Modus mit Launch-Modus und fünfstufiger Wheelie-Kontrolle. Ihr Preis ist noch nicht bekannt, die Basis-990-Duke kostet 14.490 Euro.

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Nachdem BMW die R 1300 GS auf den Markt gebracht hatte, warteten die Boxer-Enduro-Fans gespannt auf das Adventure-Modell. Was dann präsentiert wurde, rief allerdings gespaltene Reaktionen hervor. Nicht alle können sich mit dem wuchtigen Design und klobigen Tank der Adventure anfreunden.

(Bild: BMW)

Was aber ihren Qualitäten keinen Abbruch tut, denn ihr 1300er-Boxermotor mit Shift-Cam-Technologie ist ein Ausbund an Kraft und Laufkultur. Auch wenn die riesige R 1300 GS Adventure leer üppige 269 kg wiegt, haben die 145 PS und brachialen 149 Nm keine Mühe. Über den eckigen Tank kann man geteilter Meinung sein, aber mit 30 Litern Sprit kommt die BMW rund 600 km weit.

Mit einer Sitzhöhe von mindesten 870 mm und breiter Sitzbank ist sie allerdings nichts für Kurzgewachsene. BMW bietet reichlich elektronische Assistenzsysteme an, die über ein 6,5 Zoll großes TFT-Display eingestellt werden können. Günstig ist die R 1300 GS Adventure erwartungsgemäß nicht, sie startet bei 22.335 Euro, doch kein Käufer wird ohne jede Menge Extras beim Händler wegfahren.

(fpi)