Fahrzeugzulassungen im Januar 2025: Elektroautos stark wie erwartet

Im vergleich zum Vorjahresmonat ließen die Pkw-Neuzulassungen um knapp drei Prozent nach. Dafür wurden über 50 Prozent mehr E-Autos zugelassen.

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VW ID3

Seit dem Start der ID.-Produktfamilie 2019 hat Volkswagen weltweit insgesamt über 1,35 Millionen Stück verkauft, davon rund 500.000 VW ID.3. Im vergangenen Jahr setzte die Marke Volkswagen 383.100 Elektroautos ab.

(Bild: VW)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) veröffentlicht die Zulassungszahlen für Januar. Darin zeichnet sich die aktuell schwierige wirtschaftliche Situation als ein leichter Schwund um 2,8 Prozent bei den Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat ab. Insgesamt wurden 207.640 Pkw verkauft. Dabei lag der Anteil der gewerblich angemeldeten Neuwagen bei 63,9 Prozent (minus 12,1) und der bei den privaten Zulassungen bei 33,0 Prozent (plus 9,7). Der Jahreswechsel ist aber auch verantwortlich für eine Sonderkonjunktur mit einem Plus von 53,4 Prozent bei den Elektroautos.

Mit 34.498 Stück kamen Elektroautos (BEV) auf 16,6 Prozent der Neuzulassungen, sie schafften eine Zunahme um 53,5 Prozent. Als Hauptgrund gilt, dass die Hersteller möglichst viele BEV-Neuzulassungen aus 2024 ins Jahr 2025 verschoben haben, um die zu Jahresbeginn verschärften CO₂-Flottengrenzwerte aufzubessern. Damit sollen mögliche Strafen für die Verfehlung der Grenzwerte umgangen werden. Die Grenzen sind herstellerindividuell festgelegt, durchschnittlich sank der CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen um 9,5 Prozent auf 113,6 g/km. Der Absatz von Elektroautos in Deutschland ist 2024 deutlich zurückgegangen. Nur etwa 380.600 BEV wurden 2024 neu zugelassen, knapp 27,5 Prozent weniger als 2023. Ihr Anteil an den Neuzulassungen erreichte 13,5 Prozent.

76.964 im Januar zugelassene Pkw waren Hybride. Sie erzielten einen Anteil von 37,1 Prozent und steigerten sich um 15,7 Prozent. Plug-in-Hybride kamen auf 17.712 Stück, ein Plus von 23,1 Prozent auf einen Anteil von 8,5. Mit einem Ottomotor waren 62.358 Pkw ausgestattet, ein Anteil von 30,0 bei einer Abnahme von 23,7 Prozent. Von diesen waren 859 auf Flüssiggas ausgelegt, was einem 54,8-prozentigen Rückgang auf 0,4 Prozent entspricht. 32.956 Pkw mit Diesel bedeuten einen Rückgang um 19,5 auf 15,9 Prozent. Für die Antriebsarten Erdgas und Wasserstoff wurden keine Neuzulassungen registriert.

Unter den erfolgreichen einheimischen Pkw-Marken steigerte VW seinen Absatz um 11,6 auf 22,3 Prozent und war damit gleichzeitig die stärkste deutsche Marke. Ford schnitt um 3,9 besser ab und erreichte 3,7 Prozent Marktanteil, Mini stieg um 3,8 Prozent auf 1,1 Prozent, BMW machte ein Plus von 0,9 und steigerte sich auf 7,8 Prozent.

Andere deutschen Marken verbuchten Rückgänge, Smart mit minus 58,5 Prozent auf 0,2, Opel verschlechterte sich um 45,1 auf 3,3 Prozent, während Porsche mit einem Rückgang von 37,2 Prozent nur mehr 1,1 Prozent Marktanteil hält. Nicht ganz so hart traf die Wirtschaftskrise Mercedes mit minus 7,5 auf 9,5 Prozent und Audi mit 5,1 auf 7,1 Prozent.

Bei den Importmarken mit mindestens fünfstelligen Neuzulassungszahlen gewann Seat mit einem Plus von 37,5 Prozent und einem Anteil von 6,7 Prozent am deutlichsten hinzu. Skoda hingegen lag mit einem Prozent im Minus hinter dem Ergebnis von 2024, blieb jedoch mit acht Prozent anteilsstärkste Importmarke.

Ebenfalls einen Zuwachs bei den Neuzulassungen erreichten mit zusammen mehr als 4000 Neuzulassungen die volumenstärkeren Importmarken Renault (plus 38,1 auf 2,0 Prozent), Volvo (plus 33,0 auf 2,6 Prozent), Kia (plus 2,5 auf 2,4 Prozent) und Peugeot (plus 1,5 auf 2,4 Prozent) zulegen. Rückläufige Verkäufe mussten Hyundai mit minus 5,2 auf 3,0 Prozent, Dacia (minus 13,6 auf 2,8 Prozent) und Toyota mit minus 19,0 auf 2,6 Prozent hinnehmen.

Mit 30,6 Prozent Marktanteil waren die meisten Neuwagen SUVs, sie verkauften sich auch über 30 Jahre nach ihrer "Erfindung" um 5,9 Prozent besser. Die Kompaktklasse erreichte trotz eines Rückgangs von 16,6 Prozent einen Anteil von 17,4 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment vor den beim KBA als "Geländewagen" bezeichneten Fahrzeugen, die um 2,5 auf 13,4 Prozent zulegten und Kleinwagen, von denen 7,5 Prozent weniger verkauft wurden, entsprechend einem Anteil von 10,9 Prozent.

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Gewinner war mit plus 98,8 Prozent und einem Anteil von 5,3 Prozent die "Obere Mittelklasse", gefolgt von den "Utilities", die sich um 36,6 Prozent auf 5,4 Prozent Marktanteil verbesserten und den "Mini-Vans", die immerhin noch 0,9 Prozent schafften, weil sie um 6,7 Prozent besser liefen. Die Segmente "Minis" mit 2,2 Prozent Anteil und minus 40,3 Prozent, Sportwagen mit 0,7 Prozent Anteil nach 35,4 Prozent Verlust, Mittelklasse mit 7,7 nach 18,8 Prozent Verschlechterung und Oberklasse bei 0,7 Prozent Anteil und einem Minus von 17,5 Prozent gehören ebenso zu den Verlierern wie Wohnmobile mit 3,6 Prozent und 1,7 Prozent Anteil sowie den Großraum-Vans mit 2,4 Prozent Anteil, deren Absatz um 3,4 Prozent abflaute.

Insgesamt wurden 241.665 Kraftfahrzeuge und 16.274 Anhänger erstmals in den Verkehr gebracht. 637.618 Kfz und 34.934 Anhänger wechselten ihre Zulassung. Die Tabellen des KBA erreichen Sie über diesen Link.

(fpi)