General Motors gegen CarPlay: US-Händler dürfen Apple-Technik nicht nachrüsten

Die Elektrofahrzeuge von GM haben nur noch eigene Software. Händler, die in den USA CarPlay dennoch einbauten, bekamen einen Rüffel.

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Ein Gebäude von General Motors

Ein Gebäude von General Motors: kein CarPlay für EVs.

(Bild: Jonathan Weiss / Shutterstock)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

General Motors (GM), einst größter Autohersteller des Planeten, mag Apples CarPlay nicht: Schon 2023 kündigte das Unternehmen an, die iPhone-Integration nur noch in Verbrennern zu erlauben, nicht jedoch in modernen Elektrofahrzeugen (EVs) der verschiedenen Marken wie Chevrolet, Cadillac oder GMC. Nun hat der Konzern damit begonnen, Nachrüstkits für die Fahrzeuge zu untersagen und deren Einbau seinen Händlern explizit verboten. Das berichtet das US-Autoblog The Drive.

Für Fahrzeuge der sogenannten Ultium-Plattform gab es bislang nur eine einzige "Retrofit"-Option für CarPlay: ein System des Unternehmens White Automotive & Media Services. Es beherrschte neben CarPlay auch Android Auto. Doch damit ist nun Schluss. GM soll mindestens einen Chevrolet-Händler angewiesen haben, den Einbau auf Wunsch zu unterlassen. Das System von White Automotive soll zudem komplett vom Vertrieb über das Händlernetzwerk ausgeschlossen werden, hieß es. Die Firma hat das Projekt mittlerweile bereits von ihrer Website genommen. Es gebe aktuell keine Möglichkeit mehr, weitere Händler zu gewinnen, die den Einbau vornehmen.

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Zu den Modellen, die zuvor unterstützt wurden, gehörten die Elektrofahrzeuge Blazer, Equinox, Silverado, Sierra und Lyriq. CarPlay ließ sich damit sowohl drahtgebunden als auch drahtlos auf den Autobildschirmen unterbringen – offenbar sogar inklusive Instrumentencluster. Auch Siri konnte man direkt aufrufen. Der Einbau war allerdings komplex und bedingte einen Aufenthalt des Fahrzeugs bei einer Händlerwerkstatt. Und genau hier setzte GM nun augenscheinlich an.

Quellen bei GM zufolge soll es "negative Einflüsse" der Technik auf "kritische" Fahrzeugfunktionen gegeben haben, die der Konzern nicht hinnehmen wollte. Zudem sei es denkbar, dass das System mittels Softwareupdate später abgeschaltet werden könnte. Offizielle Angaben machte GM nur insofern, als man "Aftermarket-Lösung" nur dann akzeptiere, wenn diese intensiv getestet und von GM zugelassen seien. White Automotive teilte mit, man habe die schwere Entscheidung getroffen, das Produkt einzustellen. Auf längere Sicht sei es nicht mehr tragfähig.

GM möchte seine Fahrzeuge möglichst mit eigener Software ausstatten, auch wenn das Unternehmen auch mit Google kooperiert. Der Autokonzern macht es damit Tesla und Rivian nach, die selbst auf eigene Software setzen und diese als einer der Gründe ihres Erfolgs bezeichnen. GM hatte auch vor, bestimmte Features nur als Abo anzubieten.

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(bsc)