Im Elektroauto von Shanghai nach Paris
Schon mit einem normalen Auto wäre die Strecke von Shanghai nach Paris ein harter Trip. Doch zwei Franzosen haben nun noch einen draufgesetzt und sind die 14.000 Kilometer rein elektrisch gefahren
- rhi
Paris (Frankreich), 16. Juli 2010 – Die haben Mut: Das französische Lehrerpaar Géraldine Gabin und Xavier Chevrin hat mit einem fast serienmäßigen Citroën Berlingo Electrique "powered by Venturi" die Strecke zwischen Shanghai und Paris ohne Begleitfahrzeug zurückgelegt. Die einzige Panne, so berichten sie, war ein Reifenschaden.
Start auf der Expo 2010
Am 3. Mai 2010 war das Paar auf der Weltausstellung in Shanghai aufgebrochen, auf den Spuren der "Croisière Jaune", der "Gelben Kreuzfahrt". Das war die erste erfolgreiche Durchquerung Asiens mit dem Automobil durch eine Citroën-Expedition 1931-32 mit Halbkettenfahrzeugen entlang der historischen Seidenstraße, allerdings Richtung China. Am 13. Juli 2010 trafen die Abenteurer abends auf der Place Vendôme in Paris ein.
Über Stock und Stein
Die Route führte in 55 Tagesetappen zwischen 300 und über 400 Kilometer durch China, Kasachstan, Russland, die Ukraine, Polen, Tschechien, Deutschland und Frankreich – insgesamt rund 14.000 Kilometer, die weiteste je in einem Serien-Elektroauto zurückgelegte Reise. Gabin und Chevrin durchquerten die Wüste Gobi und durchstanden Sandstürme, erreichten bei der Überquerung der Tian-Shan-Gebirgskette auf verschneiten Pässen Höhen über 3000 Meter und meisterten die teils mörderischen Pisten Kasachstans und der russischen Steppen – alles auf eigenen Rädern und auf eigene Faust. Aufgeladen wurde das Vehikel der Franzosen an 380-Volt-Steckdosen, die ihnen laut Citroën von "gastfreundlichen Menschen in den Steppen Zentralasiens" angeboten wurden.