Mercedes-Rückruf: Airbags mit Verletzungsgefahr
Airbags von Takata sorgen für einen weiteren großen Rückruf. Dieses Mal trifft es rund 20 Jahre alte Mercedes-Modelle aus den Baureihen Viano und Vito.
Ein Mercedes Viano, wie er zwischen 2003 und 2010 gebaut wurde.
(Bild: Mercedes-Benz)
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Mercedes-Benz hat weltweit knapp 223.000 Fahrzeuge zurückgerufen. Das geht aus einem in der Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) veröffentlichten Rückruf hervor. Betroffen seien die Van-Modelle Viano und Vito aus dem Produktionszeitraum von Dezember 2002 bis Februar 2006. Deutschlandweit seien 60.245 Fahrzeuge potenziell betroffen, hieß es.
Mercedes habe festgestellt, dass bei einem Tausch des Fahrerairbags ein Modul der Firma Takata verbaut worden sein könnte, teilte eine Sprecherin mit. Bei einem Unfall mit auslösendem Airbag könnte der Gasgenerator bersten. Der Airbag würde dann keine Rückhaltewirkung entfalten und es bestünde Verletzungsgefahr für die Insassen durch sich separierende Gasgeneratorteile, so die Sprecherin. In dem am 18. Juli 2025 veröffentlichten KBA-Rückruf ist vom "Lösen von Metallfragmenten" die Rede, welche die Insassen verletzen könnten.
Aktueller Rückruf: Codes 9192111 und 9192112
Die Kunden werden über ihre Vertriebsorganisation schriftlich über den Rückruf benachrichtigt, wie die Sprecherin mitteilte. Als Abhilfe werde über die Serviceorganisation von Mercedes-Benz bei den betroffenen Fahrzeugen der Airbag überprüft und gegebenenfalls ersetzt. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt werde circa eine Stunde in Anspruch nehmen und sei für die Halter kostenlos. Der aktuelle Rückruf wird bei Mercedes unter den Codes 9192111 und 9192112 geführt.
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Rückruf aus dem Jahr 2023
Parallel läuft noch ein Rückruf aus dem März 2023 für Sprinter, Vito und Viano, in dem es ebenfalls im Airbags von Takata geht. Dabei sind die Baujahre 2005 bis 2018 betroffen. Mercedes hat für diese Aktion, die seit mehr als zwei Jahren läuft, eine Reihe von Codes erstellt:
NC3DABTKW1
NC3DABTKW2
NC3DABTKW3
NC3DABTKW4
NC3PABTKW1
NC3PABTKW2
NC2DABTKW1
NC2DABTKW2
NC2DABTKW3
Eigentlich sollte inzwischen in allen betroffenen Fahrzeuge dieser Rückruf abgearbeitet sein. Wer sich für eines dieser Modelle interessiert, sollte überprüfen lassen, ob der Rückruf abgearbeitet wurde.
Mercedes-Benz ist nicht der erste Autohersteller, der Ärger mit Airbags von Takata hat. Unter anderem Honda, Toyota und der Volkswagen-Konzern mussten in der Vergangenheit Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordern. Erst im Juni forderte Volkswagen von einigen Besitzern, den Beifahrerairbag vor einer Überprüfung nicht zu nutzen.
(mfz)