Niedersachsen: Digitaler BOS-Funk startet 2007

Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung will das niedersächsische Kabinett am kommenden Dienstag den Umstieg auf den digitalen Behördenfunk auf den Weg bringen.

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Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung will das niedersächsische Kabinett am kommenden Dienstag den Umstieg auf den digitalen Behördenfunk auf den Weg bringen. Von Kosten von rund 400 Millionen Euro wäre demnach bereits im vergangenen Jahr die Rede gewesen, angesichts einer nach wie vor angespannten Haushaltslage müssten diese auf die kommenden Jahre verteilt werden. Innenminister Uwe Schünemann möchte zudem aus Kostengründen die Anzahl der Rettungsleitstellen im Land von 77 auf 10 reduzieren. Ein Start des Systems vor der Fußball-WM im kommenden Jahr kann deshalb wohl ausgeschlossen werden, obwohl die Gewerkschaft der Polizei gerade vor dem analogen Sicherheitsrisiko für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gerade bei einer Großveranstaltung wie der Fußball-WM gewarnt hatte.

Ende April hatte Schünemann auf der Konferenz der Innenminister der norddeutschen Küstenländer gemeinsam mit seinen Amtskollegen bereits eine Dachvereinbarung zum Digitalfunk unterzeichnet, nach der die konkreten Planungen für das neue System eingeleitet werden. Die Vereinbarung sieht vor, eine Projektgruppe "Netzwerk-BOS" einzurichten, die das Ausschreibungsverfahren zügig vorantreiben soll. Nach dem derzeitigen Zeitplan soll die bundesweite Netzplanung Ende 2005 beginnen. Die ersten Inbetriebnahmen können dann 2006 erfolgen, in Niedersachsen voraussichtlich 2007. Eine Entscheidung für eine der konkurrierenden Techniken Tetra, Tetrapol oder BOS-GSM ist jedoch noch nicht gefallen. Einen Erfahrungsbericht zum Verhalten eines digitalen Tetra-Netzes bei Großveranstaltungen gibt der Bericht Digitalfunk-Netze unter Spitzenlast auf heise mobil.

Zur Ausstattung der Sicherheitsbehörden mit Digitalfunktechnik siehe auch: (ll)