AMD will AMD64-Prozessoren auch in Singapur fertigen lassen

AMD verschafft sich zusätzliche Fertigungskapazitäten für 64-Bit-Prozessoren; die Pläne für den Aufbau des eigenen 300-mm-Werks bei AMD Saxony in Dresden bleiben nach Firmenangaben von der Auftragsvergabe an Chartered Semiconductor unberührt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 115 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

AMD verschafft sich zusätzliche Fertigungskapazitäten für 64-Bit-Prozessoren: Der Auftragsfertiger Chartered Semiconductor soll die Chips ab 2006 auf 300-mm-Siliziumscheiben produzieren. Die Pläne für den Aufbau des eigenen 300-mm-Werks (Fab 36) bei AMD Saxony in Dresden bleiben nach Firmenangaben von der Auftragsvergabe an Chartered unberührt. Zwar benötigt und erhält die Foundry in Singapur wichtiges Know-how, um die Athlon-64- und Opteron-Prozessorchips herstellen zu können, doch Fab 36 soll die "Benchmarking facility" für die Herstellung von AMD64-Produkten werden, sagt AMD-Fertigungschef Gary Heerssen.

Chartered baut zurzeit sein fünftes Werk auf dem Werksgelände in Singapur. Die Fab 7 soll in diesen Monaten den Pilotbetrieb aufnehmen und 300-Millimeter-Silziumscheiben (12-Zoll-Wafer) verarbeiten. Der 90-Nanometer-Herstellungsprozess von Chartered soll kompatibel sein zu der Technik, die IBM in seiner 300-mm-Fab in East Fishkill nutzt. IBM, Infineon und Chartered Semiconductor kooperieren schon seit geraumer Zeit bei der Entwicklung neuer Fertigungsprozesse. Dabei geht es um 65-Nanometer- und später wohl auch um 45-Nanometer-Technik. Seit Anfang 2003 kooperiert auch AMD mit IBM bei diesen Verfahren -- bekanntlich kommen bei den Athlon-64-Prozessoren IBM-Techniken wie Silicon-on-Insulator (SOI) zum Einsatz.

AMD ermöglicht Chartered die Nutzung des Know-how-Pakets Automated Precision Manufacturing (APM 3.0) zur Herstellung der AMD64-Chips.

Chartered ist nach TSMC (Taiwan) und UMC (Taiwan/Japan/Singapur) der drittgrößte Chip-Auftragsfertiger der Welt und fährt erst seit kurzem wieder in der Gewinnzone. Einige Chartered-Geschäftszweige arbeiten in enger Kooperation mit staatlichen singapurischen Beteiligungsfirmen.

Die vor etwa zweieinhalb Jahren angekündigte Kooperation zwischen AMD und UMC, zu der später auch noch Infineon hinzukam, wurde offenbar bereits mit der AMD-IBM-Partnerschaft stillschweigend beendet -- andererseits haben auch schon IBM, Infineon und UMC miteinander gearbeitet.

Über die Strukturgröße der in rund zwei Jahren erwarteten AMD64-Prozessoren aus Chartered-Produktion machte AMD keine genauen Angaben. In Dresden soll die 65-Nanometer-Fertigung jedenfalls ab 2006 beginnen, die AMD-Flash-Sparte Spansion plant diese Strukturgröße 2007. (ciw)